In der Gemeinde Hagen entfaltet sich am Sonntag, dem 25. August, zum 17. Mal das faszinierende „Vorlesefieber“. Dieses kulturelle Event, das seit 2007 in Hagen stattfindet, bringt Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen zusammen, um aus Büchern vorzulesen und dabei originelle sowie auch vertraute Orte für ihre Lesungen zu wählen. Die Auftaktveranstaltung, die um 19:30 Uhr beginnt, wird in der Albstedter Theaterwerkstatt durchgeführt und trägt das Motto „Heinrich Vogeler: Es wird einmal sein…“. Interessierte können jedoch schon früher am Eröffnungstag teilnehmen: Um 15 Uhr wird die Autorin Berbel Häseker in der Orangerie des „Café Salon 1900“ in Offenwarden aus ihrem Buch „Lebe selbstbestimmt wunderbar“ lesen.
Am Montag, dem 26. August, setzt sich die Vorlesereihe mit verschiedenen Veranstaltungen fort. Ab 16 Uhr haben Zuhörer die Möglichkeit, Helga Hüter in der Weser-Elbe-Sparkasse zu lauschen, wo sie aus „Geschichten vom Geld“ von Erich Kästner vorträgt. Gleichzeitig findet eine Lesung von Manuela Brocksieper im Jugi statt. Diese richtet sich an Kinder ab zehn Jahren und thematisiert mit ihrem Buch „WalHeimat“ eine Mischung aus Fantasy und Sachbuch. Um 17:30 Uhr ist Johann Brünjes in der Hagener Burg zu hören, der seine plattdeutschen Lach- und Torfgeschichten „Jan vom Moor“ präsentiert.
Eine Reise Durch die Literatur
Die Lesungen bieten eine beeindruckende Vielfalt und sind nicht nur darauf ausgelegt, den Zuhörern Geschichten näherzubringen, sondern auch, unterschiedlichen Perspektiven Raum zu geben. Ab 18:30 Uhr kommen Jutta Steenblock und Gudrun Brockmann in der St. Nicolai-Kirche Uthlede zu Wort und beleuchten „Starke Frauen in der Bibel“. Auch die Bramstedter St.-Jacobi-Kirche wird zum Schauplatz literarischer Entfaltung: Ab 19 Uhr liest Wolfgang Marten aus „beckenrand schwimmen“ von Marcel Kruse. Diese Sammlung bietet nicht nur kurvenreiche Gedanken sondern wird durch Fotos und A-cappella-Musik ergänzt, um die „Badesaison“ auf besondere Weise abzurunden.
Das vielseitige Programm des Vorlesefiebers lässt keinen Raum für Langeweile. Aber nicht nur die Lesungen, auch die kreative Schlussveranstaltung am Freitag, dem 30. August, verspricht ein Highlight zu werden. Ab 19 Uhr können sich Teilnehmer in der Hagener Burg im Rahmen der „Offenen Bühne“ unter dem Motto „Respekt und Vielfalt“ austauschen, ihre eigenen Texte vortragen oder auch fremde Werke präsentieren. Interessierte sind eingeladen, sich bis eine Stunde vor Beginn unter der Telefonnummer 04746/ 87 66 anzumelden.
Kulturelles Engagement für Alle
Der Eintritt zu allen Lesungen ist frei, wodurch das Vorlesen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Dies fördert nicht nur das Interesse an Literatur, sondern auch die Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde. Wer also Lust hat, in die Welt der Bücher einzutauchen oder einfach die Stimmen anderer zu genießen, hat viele Gelegenheiten dazu. Weitere Informationen, aktuelle Programmänderungen und zusätzliche Termine sind auf der Website www.hagen-cux.net zu finden.
Das „Vorlesefieber“ ist mehr als nur eine Sammlung von Lesungen; es spiegelt das Engagement der Gemeinde Hagen für die Kultur wider und fördert den Austausch zwischen verschiedenen Generationen und Interessensgruppen. In Zeiten, in denen digitale Medien oft die Oberhand gewinnen, schaffen solche Veranstaltungen eine willkommene Abwechslung und ermutigen das persönliche Miteinander. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Freude am Lesen zu erleben und die Vielfalt der Stimmen zu hören, die die Literatur zu bieten hat.
Historische Hintergründe des Vorlesefiebers
Das Vorlesefieber ist eine Initiative, die seit 2007 in der Gemeinde Hagen stattfindet und darauf abzielt, das Lesen und die damit verbundene Freude an Literatur in der Gemeinschaft zu fördern. Die Wurzeln solcher Leseveranstaltungen reichen bis in die Antike zurück, als Geschichtenerzähler in verschiedenen Kulturen, darunter in Ägypten und Griechenland, ihre Zuhörer mit fesselnden Erzählungen unterhielten. In der modernen Gesellschaft hat sich das Vorlesen zu einer Form der kulturellen Teilhabe entwickelt, die nicht nur die Lesekompetenz verbessert, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärkt.
In Deutschland ist das Vorlesen besonders wichtig im Kontext der frühkindlichen Bildung. Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, nicht nur einen besseren Wortschatz entwickeln, sondern auch ein höheres Interesse an Büchern und Geschichten zeigen. Das Vorlesefieber in Hagen trägt zur Schaffung solcher literarischen Erlebnisse bei, indem es die gesamte Gemeinde mobilisiert und in die Veranstaltung mit einbezieht.
Statistiken zur Lesekultur in Deutschland
Um die Bedeutung von Veranstaltungen wie dem Vorlesefieber zu unterstreichen, lohnt es sich, aktuelle Statistiken zur Lesekultur in Deutschland zu betrachten. Laut der „Bücherstatistik 2022“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stieg der Umsatz im Buchhandel auf etwa 9,5 Milliarden Euro. Dieser Anstieg zeigt das anhaltende Interesse an gedrucktem Material, trotz der Konkurrenz digitaler Medien.
Zusätzlich dazu zeigt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN), dass etwa 79 % der Deutschen regelmäßig lesen, wobei mehr als die Hälfte angibt, dass Bücher für sie eine wichtige Quelle der Entspannung und Freizeitgestaltung sind. Veranstaltungen wie das Vorlesefieber helfen nicht nur, diese Zahlen zu fördern, sondern auch, verschiedene Altersgruppen und soziale Schichten zum aktiven Lesen zu animieren.
Der Einfluss auf lokale Gemeinschaften
Die Auswirkungen von Leseveranstaltungen auf die lokale Gemeinschaft sind erheblich. Lesen fördert nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl. In Hagen bringt das Vorlesefieber Bürger zusammen – von Kindern bis zu Senioren – und schafft einen Raum für interaktive und kulturelle Erfahrungen. Solche Veranstaltungen tragen zur Stärkung des sozialen Kapitals in einer Gemeinde bei, da sie einen Austausch zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ermöglichen.
Zudem können lokale Wirtschaftsakteure profitieren. Buchhandlungen, Cafés und andere Unternehmen, die Teil des Vorlesefiebers sind, erfahren durch erhöhte Besucherzahlen und potenziellen Umsatzanstiegen während der Veranstaltungen einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Vielfalt der Orte, die für die Lesungen gewählt werden, spielt ebenfalls eine Rolle: Sie erlauben es, bestehende lokale Identitäten zu stärken und neue Zielgruppen anzusprechen.
Für detaillierte Informationen zur Lesekultur und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft kann die Homepage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels als Quelle herangezogen werden.
– NAG