Hagen

Sylvia Hagens Skulpturen: Zwischen Schönheit und Verborgener Kraft

Sylvia Hagen, die innovative Bildhauerin, präsentiert ihre faszinierenden Werke in einer aufregenden Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg, wo sie mit ihren fragmentierten Figuren und kraftvollen Skulpturen die Grenzen von Tradition und Moderne herausfordert – ein Muss für Kunstliebhaber bis zum 22. Dezember!

Die renommierte Bildhauerin Sylvia Hagen zeigt aktuell ihr beeindruckendes Œuvre in einer Ausstellung auf dem Schloss Neuhardenberg. Unter dem Titel „Gegen den Strom“ versammelt die Künstlerin ihr Lebenswerk, das aus einer Vielzahl von einzigartigen Werken besteht, sowohl in Ton als auch in Bronze. Die 77-Jährige, die für ihren unverwechselbaren Stil bekannt ist, verfolgt einen Ansatz, der weit über die klassischen Grenzen der Bildhauerei hinausgeht.

Hagen, geboren in Treuenbrietzen und ausgebildete Bautischlerin, hat auch einige Semester Medizin studiert, bevor sie der Kunst folgte. Die Inspirationsquelle für ihre Werke findet sie oft in der menschlichen Form und der Natur. Besonders prägend für ihre Entwicklung war die Zeit an der Kunsthochschule Weißensee von 1971 bis 1976. Ihre Arbeiten sind in der Regel nicht das, was man als „endgültig“ bezeichnet; vielmehr sind sie das Ergebnis fortwährender kreativer Prozesse, die nicht an einem festen Punkt enden.

Die Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg

Das Schloss Neuhardenberg, eine historische Stätte mit einer beeindruckenden Landschaftsgestaltung von Gartenkunst-Legende Lenné, beherbergt Hagens Werke, die oft undurchsichtig und fragmentiert sind. Die Künstlerin beschreibt ihre Ausdrucksweise als „das einfache Daherkommen einer Figur“. Ihre Figuren sind mehr als nur Darstellungen; sie sind emotionale und konzeptionelle Erkundungen, die von der Natur inspiriert sind. Hagens Arbeiten faszinieren durch ihre Verwendung von Material und Form und brechen mit traditionellen Zwang, sie setzen ein neues, herkömmliches Verständnis von Raum und Gestalt in Frage.

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Viele ihrer Skulpturen sind stark ganzheitlich gestaltet, als ob sie die Fülle des menschlichen Erlebens widerspiegeln wollen. Ihre Figuren haben oft eine androgene Qualität und sind von erdigen Tönen durchzogen. Die Künstlerin experimentiert immer wieder mit den Möglichkeiten von Bronze, die in der Berliner Kunstgießerei Flierl weiterverarbeitet werden. Ihre Arbeiten scheinen zu leben, die Oberflächen sind so gestaltet, dass sie eine eigene „Haut“ entwickeln und mit dem Licht spielen.

Ein besonders eindrucksvolles Werk ist die große Bronzeplastik von Hannah Arendt, die am Eingang zur Ausstellung steht. Die Figur vermittelt sowohl Schmerz als auch Widerstandskraft und steht symbolisch für die kritischen Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit. Ähnlich ist es mit Hagens Werk zu Carl-Hans Graf von Hardenberg, einem Widerstandshelfer, dessen skulpturale Darstellung in der klassischen Heldendarstellung gegensätzlich ist und das Unfassbare und Unaussprechliche widerspiegelt.

Hagen selbst beschriebt den kreativen Prozess, indem sie über den Beginn der Arbeit reflektiert: „Die Arbeit beginnt. Ich habe eine Idee. Den Ton. Ein Stück Holz. Und die Lust zu arbeiten.“ Es ist dieser intime Anstoß, der ihren Werken Leben einhaucht. Der kreative Fluss wird durch Zerstörung und Setzen neuer Impulse charakterisiert, was für Hagens künstlerischen Werdegang typisch ist. Von Hand geformte Details, die gezielt nur das unbedingt Nötigste zeigen, untergraben die Tradition der bildhauerischen Vorstellung, die statisches Gewicht und Massigkeit verlangt.

Die Ausstellung in Neuhardenberg ist ein bedeutendes Ereignis für die zeitgenössische Kunstszene und zeigt, wie Hagens Werk lebt und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Für Kunstliebhaber und Interessierte ist dies eine hervorragende Gelegenheit, die facettenreiche und dynamische Kunst der Bildhauerin zu erleben. Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Dezember zu sehen und bietet einen tiefen Einblick in die Entwicklung und Philosophie dieser außergewöhnlichen Künstlerin laut Informationen von www.fr.de.

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