Washington – Die politische Bühne wird heißer, während sich die Vorbereitungen für das bevorstehende Fernsehevent zwischen der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump intensivieren. Trotz der Einigung über die Debattenregeln gibt es Spannungen im Vorfeld, insbesondere von Trumps Seite, die Fragen zur Neutralität des Senders aufwerfen. In einem Interview mit Fox News äußerte Trump, ABC sei „der schlechteste Sender, wenn es um Fairness geht“, und ließ durchblicken, dass er der Meinung sei, Harris hätte möglicherweise Zugang zu den Fragen vorab erhalten. Solche Behauptungen untermauert er jedoch nicht mit konkreten Beweisen.
Das geplante TV-Duell am 10. September, das am nächsten Tag in Mitteleuropa ausgestrahlt wird, steht im Zeichen eines Mikrofonstreits. Die strittige Regelung sah vor, dass während des Auftritts jeweils die Mikrofone desjenigen, der nicht spricht, stummgeschaltet werden. Harris, die anfangs gegen diese Regel plädierte, gab offenbar nach und akzeptierte die Stummschaltung. Ein Sprecher aus ihrem Wahlkampfbüro hatte zuvor erklärt, dass sie es bevorzugt hätten, wenn beide Mikrofone durchweg aktiv geblieben wären, was die Rücksichtnahme auf Trumps mögliche Unterbrechungen reflektieren könnte.
Die Auswirkungen vergangener Debatten
Trump könnte aus seinen Erfahrungen bei der Debatte mit Joe Biden im Juni gelernt haben, wo die Stummschaltung der Mikrofone ihm letztendlich nicht die Vorteile verschaffte, die ihm vielleicht zugesprochen wurden. Beobachter waren sich einig, dass Biden trotz tegoebener Ansprache unausgewogen wirkte, was zu seinem Rückzieher aus dem Rennen führte. Die Stummschaltung wurde als Maßnahme von Bidens Team angesehen, um zu verhindern, dass Trump den älteren Kandidaten während seines Vortrags unterbricht.
Eine Einigung über die Debattenregeln wurde kürzlich bekannt gegeben, darunter auch, dass die Dauer jeweils 90 Minuten betragen wird, jedoch keine Eröffnungsstatements vorgesehen sind. Die Kandidaten dürfen lediglich einen Stift, ein Blatt Papier und eine Flasche Wasser mitnehmen; vorformulierte Notizen oder Requisiten sind den Regeln zufolge verboten. Trump hingegen warf Harris vor, sie habe versucht, Notizen mit ins Duell zu bringen, was sie jedoch nicht bestätigte.
Das Rennen um das Präsidentenamt
Die Präsidentenwahl am 5. November verspricht ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump, wobei die Umfragen ein nahezu gleiches Ergebnis vorhersagen. Diese Tendenz könnte durch Harris‘ neue Nominierung erheblich an Dynamik gewinnen, da Trumps angestammte Strategie gegen die Demokraten nun auf den neuen Herausforderer ausgerichtet werden muss. Trump gibt Harris eine radikale Position und tiltet somit auf ihre Image.
Obwohl solche politische Rivalitäten nicht neu sind, sei besonders erwähnenswert, dass die ehemalige republikanische Parlamentarierin Liz Cheney jüngst ihre Unterstützung für Harris verkündet hat. Ein solches Geschütz durch Mitglieder der eigenen Partei ist äußerst selten und könnte möglicherweise Veränderungen im Wählerverhalten heraufbeschwören, während Trump gleichzeitig freuen kann, dass der Bruder der demokratischen Vizekandidatin, Tim Walz, seinerseits auch negative Äußerungen über sie gemacht hat, die schnell in sozialen Medien die Runde machten.
So steht die Nation vor einem nervenaufreibenden Wahlkampf, der nicht nur von politischen Differenzen geprägt ist, sondern auch von persönlichen Auseinandersetzungen immer mehr Verbreitung findet. Mit jedem Schritt in Richtung des Duells scheint die Spannung zu wachsen, während die Zuschauer sich auf einen intensiven Schlagabtausch freuen, dessen Ausgang in den kommenden Monaten weitreichende Konsequenzen haben könnte.
– NAG