Der Schauspieler Jannis Niewöhner zeigt sich in seinem neuesten Film „Hagen“ in einer äußerst markanten Rolle. Bekannt für sein drahtiges Erscheinungsbild und die feinen Manieren, verwandelt sich der 32-Jährige für die iconic Rolle des Siegfried in einen bärtigen, rauen Helden. Diese dramatische Wandlung verdankt er nicht nur hartem Training, sondern auch einer eher ungesunden Diät, die aus reichlich Fast Food bestand, was für seinen Körper eine Herausforderung darstellt.
In „Hagen“, einer aufwendigen Neuverfilmung der Nibelungen-Saga, spielt Niewöhner die zentrale Figur Siegfried, den legendären Drachentöter. Der Film wird oft mit „Game of Thrones“ verglichen, aufgrund seiner grandiosen Inszenierung und komplexen Charaktere. Niewöhner selbst erklärt, dass er sich mit seinem Siegfried identifizieren kann, jedoch nicht mit dem klassischen Heldenbild. „Wir wollten keinen strahlenden Helden erschaffen, sondern einen gebrochenen, komplexen Charakter“, sagt er in einem Gespräch.
Ernährung und Transformation
Um in die Rolle hineinzuwachsen, musste Niewöhner erheblich zunehmen. „Ich musste sehr viel essen und breiter werden, aber auch fülliger“, erläutert er. Dabei spielt der Lebensstil seines Charakters, der genussfreudig und unbesorgt ist, eine entscheidende Rolle. Niewöhner berichtet von intensiven Trainingseinheiten im Fitnessstudio, kombiniert mit einer Diät, die auf Burger und Pommes basierte. „Das war anfangs ganz schön, aber schnell wurde es auch anstrengend“, gesteht er.
Trotz der Tatsache, dass er nach dem Film, der über acht Monate in Prag gedreht wurde, die zusätzlichen Kilos zügig wieder loswerden will, hat ihm dieser Lebensstil seiner Gesundheit nicht gutgetan. Er betont, dass eine solch ungesunde Ernährung auf lange Sicht nicht empfehlenswert sei. „Es ist eine energetische Frage. Je besser man den Körper behandelt und nährt, desto mehr Energie hat man“, erklärt Niewöhner.
Der beschwerliche Weg zu seinem Körper für die Rolle wirft auch Fragen auf, wie es mit dem modernen Heldenbild steht. Während viele glauben, dass wir Helden in der heutigen Zeit dringender denn je brauchen, widerspricht Niewöhner und findet es wichtig, die Komplexität der Figuren zu zeigen. „In unserem Film sind alle völlig verloren, und das erzählt mehr über unsere Gesellschaft, als ein strahlender Held es würde“, sagt er. Der Ansatz, ein weniger perfektes Heldentum darzustellen, reflektiert vielmehr die Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft heute konfrontiert ist.
Umso spannender wird es, die Entwicklungen in „Hagen“ zu verfolgen, der ab dem 17. Oktober in den Kinos zu sehen sein wird. Mit einer Kombination aus legendären Figuren und modernen Erzählstrategien könnte der Film das Publikum in seinen Bann ziehen und zugleich zum Nachdenken anregen.