Die Reiterwelt blickt gespannt nach Hagen, wo in diesem Jahr das internationale Dressurturnier auf dem Hof Kasselmann stattfindet. Statt wie gewohnt in Ludwigsburg, haben sich zahlreiche Athleten auf den Weg in den Norden Deutschlands gemacht, um sich dort im Wettkampf zu messen. Die Atmosphäre ist elektrisierend, und die erste Runde im Grand Prix der CDI4*-Tour verspricht aufregende Leistungen.
Inmitten dieser spannenden Kulisse war es die bayerische Reiterin Lisa Müller, die sich mit ihrem Pferd, Gut Wettlkam’s Zonik Hit OLD, den vierten Platz erkämpfte. Mit einer beeindruckenden Punktzahl von 68,7 Prozent zeigte sie besonders ihre Fähigkeiten bei der Piaff-Passage und den Einerwechseln. Leider schlichen sich in einem Teil der Prüfung technische Fehler ein, die einige Punkte kosteten, insbesondere bei den Galopppirouetten und der Trabverstärkung. Doch trotz dieser kleinen Rückschläge glänzte Müller mit herausragenden Leistungen.
Lisa Müller und Isabell Werth
Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis war der Auftritt von Isabell Werth, einer der erfolgreichsten Dressurreiterinnen der Welt, die kurzfristig als Reiterin für eines von Müllers Pferden, Gut Wettlkam’s D’Avie, einsprang. Werth verdeutlichte, wie wertvoll es ist, das Gefühl einer Prüfung aus der Perspektive des Reiters zu erleben, um gezielt Tipps geben zu können. „Es war gut und wichtig. So kann ich Lisa eventuell noch ein paar entscheidende Tipps geben“, so die Trainerin. Ihre Erfahrung mit D’Avie, einem zwölfjährigen Hengst, hatte sie bei früheren Trainingseinheiten gesammelt, und die Entscheidung, an diesem Wochenende zu reiten, war eine spontane, aber gut durchdachte Wahl.
Die Einschätzung von Werth nach dem ersten Auftritt war positiv: „Für diesen kurzen Anlauf war ich sehr zufrieden und trotzdem ist noch ganz viel Luft drin – gerade mit Blick auf das ‚kleine Schnelle‘ und das ‚in der Prüfung abfragen‘.“ Die beiden zeigten eine beeindruckende Leistung mit 72,9 Prozent. Speziell die aktiv abfußenden Piaffen und gut angelegten Galopppirouetten kamen beim Publikum gut an. Dennoch trafen auch sie auf kleine Herausforderungen, wie einen missglückten Wechsel und ein Missverständnis in der Passage, was zur Punktezahl beitrug.
Der Sieg des Tages ging an den schwedischen Reiter Patrik Kittel, der mit seinem dreizehnjährigen Hengst Zoulmate 73,3 Prozent erzielte. Dies markierte den ersten gemeinsamen internationalen Grand Prix für das Duo, was den Sieg noch bedeutender macht.
Diese spannenden Leistungen entwickeln sich weiter und zeigen die hohe Konkurrenz im Dressursport, der auf internationalen Bühnen stets neue Maßstäbe setzt. Die Zuschauer und Fachleute sind gespannt auf die kommenden Prüfungen und darauf, wie sich die Reiter und ihre Pferde weiter präsentieren werden. Werth plant, einige Anpassungen vorzunehmen und hat bereits „Hausaufgaben“ für die nächste Runde mitgenommen. „Die Passage möchte ich noch kleiner und schneller bekommen“, schloss sie selbstbewusst ihre Analyse des Tages ab.
Für mehr Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Dressursport und die weiteren Wettkämpfe können sie den Artikel auf bayernspferde.de nachlesen.