Der US-Rapper Sean «Diddy» Combs sieht sich einer zunehmend widrigen Lage gegenüber, denn er muss sich nicht nur mit den jüngsten strafrechtlichen Vorwürfen auseinandersetzen, sondern auch mit neuen zivilrechtlichen Klagen. Eine Frau aus Florida hat am Freitag in New York Klage erhoben, in der sie Combs sexuellen Missbrauch vorwirft. Laut ihrer Anwälte möchte die Frau anonym bleiben und berichtet von jahrelangen Drohungen und Nötigungen durch den Musiker. Besonders erschreckend sind die Vorwürfe, dass sie unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen gezwungen wurde.
Diese Klage ist nicht die einzige, die in dieser Woche gegen Combs eingereicht wurde. Bereits am Dienstag hatte eine andere Frau ähnliche Vorwürfe in New York erhoben, die von Vergewaltigung und erzwungenem Oralsex bis hin zu grausamen Videoaufnahmen reichen. Diese schockierenden Ereignisse fanden 2001 statt, als die damals 25-Jährige angab, unter einem Vorwand in Combs‘ Musikstudio gelockt worden zu sein. Nach dem Genuss eines offensichtlich manipulierten Getränks, deren Inhalt sie nicht kannte, verlor sie das Bewusstsein und wurde sodann gefesselt und missbraucht.
Weitere rechtliche Schritte in Aussicht
Das Anwaltsteam von Tony Buzbee in Houston hat angekündigt, dass in naher Zukunft noch mehr Klagen gegen Combs folgen könnten. Berichten zufolge vertreten sie bereits über 50 Frauen und Männer, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Ich rechne damit, dass sich noch sehr viel mehr Opfer melden werden“, erklärte Buzbee in einer Pressemitteilung. Nächste Woche wollen sie weitere Details zu den kommenden Klagen bekanntgeben.
Die Situation spitzt sich weiter zu, da Combs, bekannt für Hits wie «Bad Boy for Life» und «I’ll Be Missing You», erst letzte Woche in New York festgenommen wurde. Laut der Anklage der Bundesanwälte wird ihm vorgeworfen, über Jahre hinweg Frauen missbraucht und bedroht zu haben, während er sie gleichzeitig dazu nötigte, zu seinen sexuellen Wünschen zu schweigen, um seinen Karriere-Ruf zu wahren. Combs plädiert auf „nicht schuldig“. Sollten die Vorwürfe gegen ihn bestätigt werden, könnte ihm eine lebenslange Haftstrafe drohen. Seine Anwälte haben bereits einen Antrag auf Kaution gestellt, der jedoch abgelehnt wurde, was ihn weiterhin im Metropolitan Detention Center in Brooklyn hält.
In der Öffentlichkeit sorgt dieser Fall für großes Aufsehen und er wird mit Spannung verfolgt. Derzeit gibt es noch viele Unbekannte und die rechtlichen Auseinandersetzungen werden sicherlich noch eine Zeitlang andauern. Angesichts der Schwere der Vorwürfe und der zahlreichen Betroffenen könnte dieses Verfahren weitreichende Konsequenzen haben – sowohl für Combs persönlich als auch für die Branche insgesamt. Für mehr Informationen zu dieser brisanten Angelegenheit, siehe die Berichterstattung auf www.radiohagen.de.