Die Stadt Gütersloh hat neue Regeln für die Außengastronomie erlassen, die in der Lokalpolitik auf Widerstand stoßen. Diese Vorschriften verlangen ein einheitliches Erscheinungsbild der Schirme, die die Außenterrassen der Lokale beschatten sollen. Der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands im Kreis Gütersloh, Andreas Kerkhoff, äußerte Bedenken gegenüber den neuen Vorgaben. Er ist der Ansicht, dass diese Regelung nicht nur die Kosten für die Gastronomen in die Höhe treiben könnte, sondern auch die Vielfalt der gastronomischen Angebote in der Stadt vermindern könnte.
Kerkhoff betont die Wichtigkeit der individuellen Gestaltung der Außengastronomie. Die Menschen sollten auf den ersten Blick erkennen können, ob es sich um ein traditionelles bayrisches Lokal oder um einen irischen Pub handelt. „Man darf auch von außen sehen, dass es sich um einen Irish Pub oder ein bayerisches Lokal handelt“, erklärte er. Diese Sichtweise zeigt, wie sehr die Identität der Gastronomiebetriebe mit deren Außengestaltung verknüpft ist.
Besonders problematisch sieht Kerkhoff die Tatsache, dass die Gastronomen bisher nicht ausreichend in die Entscheidungsfindung eingebunden wurden. Da sie für die Nutzung der Außenflächen bezahlen, sollten ihre Interessen stärker berücksichtigt werden. Er wünscht sich eine engere Zusammenarbeit zwischen den Stadtplanern und den Gastronomen, um eine Lösung zu finden, die sowohl die Anforderungen der Stadt als auch die Wünsche der Einrichtungen berücksichtigt. Diese Vorschriften könnten die Attraktivität der Außengastronomie verringern, die nur etwa ein halbes Jahr im Jahr genutzt werden kann. Wenn die neuen Regeln umgesetzt werden, könnte dies zu einer Homogenisierung der Außengastronomie führen, was nicht im Sinne der Diversität der Gastronomieszene wäre.