Gütersloh

Gewalt im Krankenhaus: Mitarbeiter in Essen brutal angegriffen!

In Essen wurden mehrere Krankenhausmitarbeiter, darunter eine 23-Jährige schwer verletzt, als Angehörige eines verstorbenen Patienten am Freitag gewalttätig wurden; die Polizei sucht nach weiteren Tätern und warnt vor einem alarmierenden Anstieg von Gewalt in Kliniken.

Essen – In einem besorgniserregenden Vorfall wurden am Freitag mindestens sechs Mitarbeiter eines Krankenhauses in Essen angegriffen. Angehörige eines Patienten haben dabei eine 23-Jährige schwer verletzt. Ein 41-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen, jedoch am gleichen Abend wieder freigelassen. Dies bestätigte ein Polizeisprecher. Die 23-Jährige befindet sich weiterhin im Krankenhaus, ist jedoch nicht in Lebensgefahr.

Der Vorfall ereignete sich im Stadtteil Huttrop. Der Verdächtige, der zunächst in Gewahrsam genommen wurde, sieht sich nun Vorwürfen wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung gegenüber. Zudem wird geprüft, ob Connections zur Clankriminalität bestehen. Die Polizei hat die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten und sucht nach einem weiteren Besucher des Krankenhauses, der an dem Vorfall beteiligt war und geflohen ist. Dieser Vorfall kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Gewalt gegen Krankenhausmitarbeiter zunehmend ansteigt.

Steigende Gewalt an Mitarbeitern im Gesundheitswesen

Laut Berichten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sind die Mitarbeiter in deutschen Kliniken immer häufiger Gewalttaten ausgesetzt. Eine Umfrage ergab, dass 73 Prozent der befragten Krankenhäuser in den letzten fünf Jahren einen Anstieg von Übergriffen verzeichneten – 20 Prozent davon sogar deutlich. Besonders betroffen ist der Pflegedienst, und als Ursachen für diese gewalttätigen Übergriffe wird unter anderem ein allgemeiner Respektverlust gegenüber dem Gesundheitspersonal benannt.

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Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, setzen viele Krankenhäuser auf Deeskalationstrainings und bauliche Sicherheitsmaßnahmen, wie Zutrittsbeschränkungen und Videoüberwachung. Etwa 28 Prozent der Kliniken beschäftigen einen Sicherheitsdienst, und über 90 Prozent fordern eine Strafverschärfung. DKG-Sprecher Joachim Odenbach machte deutlich, dass die Gewalt oft auf Missverständnisse im Umgang mit der Notfallversorgung zurückzuführen ist. In emotionalen Notsituationen greifen viele Menschen zu Gewalt, was besonders in großen Gruppen häufig vorkommt.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Michael Mertens, äußerte bedauernd, dass der Vorfall in Essen ein Beispiel für die aktuelle Entwicklung darstellt: Die Zahl der Gewalttaten gegen Menschen, die anderen helfen, steigt. Dies betrifft nicht nur Krankenhausmitarbeiter, sondern auch Feuerwehrleute und Polizisten. Die Gewerkschaft fordert umgehende Aufklärung und harte Bestrafung der Täter.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist darauf hin, dass die Zahl der Rohheitsdelikte in deutschen Krankenhäusern seit 2019 um fast 18 Prozent gestiegen ist, von 5.245 im Jahr 2019 auf mehr als 6.190 im Jahr 2022. Zu den Rohheitsdelikten gehören unter anderem Raub und Körperverletzung. Die erhobenen Daten zeigen nicht an, wer die Gewalttaten begangen hat, wodurch es schwierig ist zu ermitteln, ob die Täter aus dem medizinischen Bereich stammen.

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und das Deutsche Krankenhausinstitut warnen zudem vor einer hohen Dunkelziffer, da kleinere Übergriffe häufig nicht angezeigt werden. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf ein ernstes Problem im deutschen Gesundheitswesen und verdeutlichen die Notwendigkeit, sowohl präventive als auch repressive Maßnahmen zu ergreifen, um das Krankenhauspersonal besser zu schützen.

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