Die Gefahren durch nordkoreanische IT-Fachkräfte, die ihre Dienstleistungen als Freelancer anbieten, wurden recent vom Bundesamt für Verfassungsschutz in Deutschland beleuchtet. Immer mehr Unternehmen müssen aufpassen, denn diese Arbeiter tarnen sich mit falschen Identitäten und verwenden gestohlene Dokumente, um Aufträge zu sichern. Damit gehen erhebliche Risiken einher, darunter mögliche Reputationsschäden, die Gefahr von Sanktionsverletzungen und das Risiko, geistiges Eigentum sowie interne Firmeninformationen in die falschen Hände zu geben.
In einem Sicherheitshinweis der Behörde wird klargestellt, dass der Einsatz solcher IT-Experten wirtschaftliche und sicherheitspolitische Konsequenzen nach sich ziehen kann. Der Hintergrund für diese Warnung reicht bis zu einem Bericht des US-Portals „The Daily Beast“ zurück, der bereits vor einem Jahr die Machenschaften nordkoreanischer Freelancer enthüllte. Hierbei hatte das FBI Betrugsmethoden aufgedeckt, die darauf abzielen, westliche Sanktionen zu umgehen und Geld für nordkoreanische Militärprojekte zu beschaffen.
Wirtschaftliche Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen
Vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitswarnungen betont der Verfassungsschutz, dass Unternehmen durch die Beauftragung nordkoreanischer IT-Spezialisten unwissentlich dem nordkoreanischen Regime bei dessen Devisenbeschaffung helfen. Dies geschieht meistens durch die Täuschung hinsichtlich ihrer Herkunft, wobei sich viele als Freiberufler aus Südkorea oder anderen osteuropäischen Ländern ausgeben. In der heutigen digitalen Arbeitswelt ist es oft schwer, solche Identitäten zu prüfen, was die Lage kompliziert macht.
Zur Aufklärung über diese Problematik fordert die Verfassungsschutzbehörde Personalverantwortliche auf, Bewerbungsgespräche nicht nur schriftlich, sondern auch persönlich oder via Videoanruf zu führen. Diese Maßnahmen helfen dabei, die Identität des Bewerbers zu verifizieren und potenzielle Unstimmigkeiten zu erkennen. Ein wichtiges Indiz für eine gefälschte Identität können auffällige Augenbewegungen oder ungewöhnlich lange Redepausen während des Videoanrufs sein, die darauf hindeuten könnten, dass der Bewerber die Antworten abliest.
Darüber hinaus rät die Behörde davon ab, Freiberufler ausschließlich über Kryptowährungen zu bezahlen, da diese Zahlungsmethoden oft mit anonymen Transaktionen verbunden sind, die eine Rückverfolgbarkeit erschweren. Umso mehr steht der Verfassungsschutz hinter der Forderung, transparente Zahlungsarten zu nutzen, um sicherzustellen, dass keine Verbindungen zu kriminellen Organisationen bestehen.
Für Unternehmen, die potenzielle Auftragnehmer überprüfen, sind solche Vorkehrungen unverzichtbar. Die Warnung des Bundesamts ist nicht nur ein Aufruf zur Wachsamkeit, sondern auch eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, in Zeiten der digitalen Vernetzung umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Die Recherche von Freelancern, deren Identität im Netz möglicherweise gefälscht ist, kann in Zukunft entscheidend für den eigenen Unternehmensstatus sein. Mehr Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden.