Die Teilnahme der notorisch gewordenen Anna Sorokin, die auch unter dem Namen Anna Delvey bekannt ist, an der beliebten US-Tanzshow «Dancing With the Stars» hat nicht lange gedauert. Nach nur zwei gesendeten Folgen musste die 33-Jährige zusammen mit ihrer Mitstreiterin, der US-Schauspielerin Tori Spelling, die Bühne verlassen. Beide erhielten die wenigsten Zuschauerstimmen und fanden sich auch in der Jurybewertung ganz unten wieder. Auf die Frage, was sie aus diesem Erlebnis mitnehme, antwortete Sorokin mit einem knappen «Nichts». Dies widerspiegelt ihre oft kontroverse Haltung gegenüber der Öffentlichkeit.
Sorokin, geboren 1991 in der Nähe von Moskau, zog als Teenager mit ihrer Familie nach Deutschland. Dort machte sie ihr Abitur in Eschweiler bei Aachen. Ihre Reise führte sie über London und Paris nach New York, wo sie sich in den höheren Kreisen Manhattans als wohlhabende Erbin ausgab. Doch 2019 stellte sich heraus, dass diese Fassade nicht der Wahrheit entsprach. Ein Gericht verurteilte sie zu vier Jahren Haft für den Betrug, der insgesamt einen Schaden von über 200.000 Dollar (rund 175.000 Euro) verursacht hatte. Obwohl sie aufgrund guter Führung im Jahr 2021 entlassen wurde, musste sie wegen eines abgelaufenen Visums nochmals die Erfahrung von Abschiebehaft machen. Seit zwei Jahren lebt sie nun unter Auflagen auf freiem Fuß.
Öffentliches Interesse und Erlaubnis der Behörden
Ihr Drang, weiterhin im Rampenlicht zu stehen, hat bei vielen Kritiker auf den Plan gerufen. Trotz ihrer dubiosen Vergangenheit und der Kritik erhielt sie eine spezielle Erlaubnis von den Behörden, um an der Tanzshow teilnehmen zu dürfen. Interessanterweise trat sie mit einer elektronischen Fußfessel auf, die mit Glitzersteinchen verziert war – ein Symbol für die Ungezwungenheit, mit der sie ihre Situation handhabt, trotz der rechtlichen Folgen ihrer Taten.
Die Reaktionen auf Sorokins Auftritt sind gemischt. Während einige Zuschauer gespannt verfolgen, wie sich die Geschichte ihrer öffentlichen Persona weiterentwickelt, empfinden andere es als unangemessen, dass jemand mit einem so belasteten Hintergrund in einem Unterhaltungsformat stattfindet. Das Geschehen um Anna Sorokin bleibt ein Thema von Interesse, nicht nur in den USA, sondern auch international, da ihre Geschichte Fragen zur Moral und zur Darstellung von Vergehen in den Medien aufwirft.
Das Debakel rund um Sorokin verdeutlicht die Spannungen zwischen Unterhaltung und Ethik, besonders wenn es um Prominente geht, die ihre dunklen Seiten in den Fokus rücken und gleichzeitig öffentliches Interesse erregen. Dabei bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte Sorokin in der Zukunft unternehmen wird und ob sie weiterhin in der Öffentlichkeit stehen will, trotz der Ereignisse um ihre Teilnahme an «Dancing With the Stars».