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Gleichstellung im Fokus: Bonner Jubiläum vereint 60 Experten in 2024!

Am Mittwoch, dem 9. Oktober 2024, versammelten sich rund 60 Gleichstellungsbeauftragte aus ganz Nordrhein-Westfalen im Alten Rathaus von Bonn. Der Anlass dieser wichtigen Zusammenkunft war die 40-jährige Jubiläumsfeier der Gleichstellungsstelle der Bundesstadt Bonn, die 1984 gegründet wurde. Oberbürgermeisterin Katja Dörner eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache, in der sie auf die Marksteine des Jahres 2024 hinwies: 75 Jahre Grundgesetz, 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht und die vier Jahrzehnte der Gleichstellungsstelle – alles bedeutende Ereignisse in der Geschichte der Frauenrechte und der Gleichstellung.

Während der Versammlung konnten die Gäste einen besonderen historischen Moment erleben: Das Stadtarchiv hatte das erste Goldene Buch der Stadt Bonn ins Alte Rathaus gebracht. Darin stand die Eintragung des Parlamentarischen Rates von 1949, und die Unterschriften der vier „Mütter des Grundgesetzes“, die durch die Einführung von Artikel 3, welcher die Gleichheit von Männern und Frauen garantiert, bedeutenden Einfluss auf die Geschlechtergerechtigkeit ausübten.

Vergangenheit und Gegenwart der Gleichstellung

Die Bonner Gleichstellungsbeauftragte Stephanie Clemens-Krämer reflektierte in ihrer Begrüßung über die Strecke, die die Gleichstellung seit 1984 zurückgelegt hat. „Damals musste die erste Gleichstellungsbeauftragte zunächst ihr Arbeitsfeld definieren, was von einem eingeschränkten Ressourcenumfang geprägt war. Heute haben wir am Bertha-von-Suttner-Platz ein umfangreiches Beratungsangebot für Bürger und Mitarbeitende“, erklärte sie. Die ersten Themen, die in der Gründungszeit diskutiert wurden, bezogen sich auf die Erwerbstätigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Sicherstellung der materiellen Existenz von Frauen. Gewalt gegen Frauen, insbesondere im häuslichen Umfeld, gehörte ebenfalls zu den wichtigen Themen, die auch heute noch eine zentrale Rolle spielen.

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Gleichstellungsarbeit ist heute vielfältiger. Sie umfasst die Förderung aller Geschlechter und das Streben nach der Beseitigung von Rollenklischees. Um den Männeranteil in Teilzeitarbeit zu erhöhen und die Übernahme von Elternzeiten zu fördern, wurde für die Mitarbeitenden eine spezielle Anlaufstelle eingerichtet. Bisher zeigt sich, dass der Frauenanteil bei den Amtsleitungen in Bonn mittlerweile 44 Prozent erreicht hat – ein Fortschritt im Vergleich zu 1994, als es nur eine Amtsleiterin gab.

Aktuelle Herausforderungen und Diskurse

Ein weiteres Schwerpunktthema war die „geschlechterspezifische Medizin“. Hierbei wurden Aspekte der Krankenhausplanung und deren Auswirkungen auf die Versorgungsstruktur in der Geburtshilfe besprochen. Andrea Köbke vom Deutschen Hebammenverband lieferte wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen in diesem Bereich.

Die Gleichstellungsbeauftragten diskutierten auch über vergangene und geplante Aktivitäten und stellten eine Jahresplanung für 2025 vor. Ein wichtiges Ziel dieser Zusammenkunft war es, Raum für Austausch und Vernetzung zu schaffen, was durch einen Besuch im Bonner Frauenmuseum ergänzt wurde, wo die Teilnehmer die historische Entwicklung der Frauenbewegung in Deutschland erkunden konnten.

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) NRW feierte 2023 ihr 35-jähriges Bestehen und gilt als die größte kommunale Gleichstellungsagentur im Bundesgebiet. Ziel der LAG ist es, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Gleichstellungsstellen der einzelnen Kommunen zu fördern, um gemeinsame Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Zudem vertritt die LAG die Interessen der Gleichstellungsbeauftragten gegenüber der Landesregierung und anderen relevanten Institutionen.

Diese Treffen sind bedeutende Gelegenheiten, um den Fortgang und die Realität der Gleichstellung in Nordrhein-Westfalen zu evaluieren und gemeinsam Lösungen für bestehende Herausforderungen zu finden. Details und Informationen zur aktuellen Entwicklung in der Gleichstellung können in einem ausführlichen Bericht auf www.kabinett-online.de nachgelesen werden.

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