In Brasilien ist die Situation alarmierend: Die Wald- und Buschbrände erreichen ein Ausmaß, das es seit 14 Jahren nicht mehr gegeben hat. Im August wurden beeindruckende 68.635 Brände registriert, wie aktuelle Zahlen des Instituts für Weltraumforschung (Inpe) zeigen. Dies stellt den höchsten Wert für diesen Monat seit 2010 dar. Besonders betroffen sind die Regionen Amazonas und Cerrado, die nicht nur reich an Biodiversität, sondern auch essenziell für das globale Klima sind.
Die Waldbrandsaison in Brasilien beginnt traditionell zwischen Juni und Oktober. In diesem Zeitraum wird oft ein militärischer Plan verfolgt: Zuerst werden die Bäume gefällt, und die freistehenden Flächen werden dann absichtlich in Brand gesetzt. Dieses Vorgehen dient vor allem dazu, neue Weide- und Ackerflächen für den Sojaanbau zu schaffen. Der Soja steht in der brasilianischen Agrarwirtschaft hoch im Kurs und dessen Anbau ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. Doch der Preis für diese landwirtschaftliche Praxis ist hoch und geht oft zu Lasten der Umwelt.
Ursachen der Brände
Besonders beunruhigend ist die Rolle der Dürre, die in diesem Jahr die Situation noch dramatischer macht. Experten glauben, dass diese Dürre durch den Klimawandel und das Wetterphänomen El Niño verstärkt wird. Diese geophysikalischen Phänomene haben weitreichende Auswirkungen auf das Wetter in der Region und tragen dazu bei, dass Unterholz und andere brennbare Materialien sich schnell entzünden. Die Kombination aus extremer Trockenheit und absichtlich verursachten Bränden schafft eine perfekte Bedingung für einen unkontrollierbaren Feuerwoodstorm.
Die Auswirkungen des Amazonas-Regenwaldes sind nicht nur lokal, sondern international spürbar. Der Wald ist bekannt dafür, große Mengen CO2 zu speichern, und spielt daher eine entscheidende Rolle im globalen Klimaschutz. Wenn die Brände weiterhin so intensiv und zahlreich bleiben, könnte dies nicht nur die Biodiversität der Region beeinträchtigen, sondern auch das globale Klimagleichgewicht gefährden.
Die alarmierende Zahl der Brände und die zugrundeliegenden Faktoren schärfen das Bewusstsein für die Problematik im Amazonasgebiet. Internationales Augenmerk auf die Entwicklungen kann helfen, die dringend benötigten Maßnahmen zum Schutz dieser wertvollen Ökosysteme voranzutreiben. Der aktuelle Anstieg der Brände steht nicht nur für eine nationale Krise, sondern hat auch globale Konsequenzen, die alle betreffen, egal wo sie leben.
– NAG