Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat am Freitagabend im Heimspiel gegen Darmstadt 98 eine dramatische Wende erlebt. Trotz einer 3:0-Führung in der ersten Halbzeit gelang es den Gästen, die Partie noch mit 5:3 für sich zu entscheiden. Dieses unerwartete Ergebnis war für die Schalker nicht nur ein sportlicher Rückschlag, sondern auch eine erneute Bestätigung der derzeit angespannten Lage im Klub.
Schalke startete vielversprechend ins Spiel und setzte auf erfahrene Spieler, die sich in der Innenverteidigung bewähren sollten. Tomas Kalas, der nach einer Entzündung in der Patellasehne zurückkehren konnte, und Marcin Kaminski, der endlich zu alter Form zurückfinden wollte, waren als Abwehrspieler gesetzt. Doch trotz dieser Rückkehrer brach die Defensive ein und ließ den Gegner zurück ins Spiel. Darüber hinaus musste der verletzte Adrian Gantenbein ersetzt werden, wodurch das Eigengewächs Mehmet Aydin die Chance bekam, sich zu beweisen.
Ein aufreibendes Match
Das Spiel nahm eine dramatische Wendung, als die Schalker, die sich zu diesem Zeitpunkt sicher fühlten, drei Tore in der ersten Halbzeit erzielten. Die Stimmung im Stadion war zunächst euphorisch, doch die Freude währte nicht lange. Die Darmstädter Attacke war in der zweiten Hälfte nicht aufzuhalten. Die Mannschaft schien sich von den ersten Schockmomenten zum 0:3 nicht beeindrucken zu lassen und kämpfte sich Punkt für Punkt zurück. Der Trainer der Darmstädter, Torsten Lieberknecht, der erst kürzlich Florian Kohfeldt abgelöst hatte, fand offenbar die richtigen Worte, um seine Spieler zur Mannschaftsleistung zu motivieren.
Für Schalke coach Karel Geraerts, der erst im Oktober 2023 an Bord kam, war dieser Spieleverlauf besonders bitter. Nach fünf Spielen in der neuen Bundesliga-Saison hatte das Team lediglich vier Punkte erkämpfen können und stand auf einem besorgniserregenden 13. Tabellenplatz. Das Spiel gegen den letztjährigen Bundesliga-Absteiger war für ihn ein „Muss-Sieg“, um den Druck auf seine Position zu verringern. „Wir müssen Freitag drei Punkte holen“, betonte Geraerts in der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Zu der angespannten Situation innerhalb des Vereins trägt auch der Konflikt mit dem Kaderplaner Ben Manga bei. Der Trainer äußerte, dass das Verhältnis zwischen ihm und Manga als „zerrüttet“ gilt. Er versuchte, die Schwierigkeiten hinter sich zu lassen, um sich voll und ganz auf das Spiel zu konzentrieren. Seine Aussage, dass die Einheit innerhalb der Mannschaft entscheidend sei, soll Mut machen, aber die Realität auf dem Platz gibt Grund zur Sorge.
Die Schalker starteten in dieser Partie mit einer offeneren Spielweise, die aber durch individuelle Fehler und mangelnde Konzentration auf der Defensive letztlich ins Leere führte. Ein Rückblick auf die letzte Niederlage gegen den Karlsruher SC, in der ebenfalls gravierende Abwehrschwächen beobachtet wurden, machte deutlich, dass die Mannschaft an ihrer taktischen Disziplin arbeiten muss.
Die Spielaufstellung
Die Startelf von Schalke 04 gegen Darmstadt 98 sah wie folgt aus: Heekeren im Tor, gefolgt von Aydin, Kalas, Kaminski, und Murkin in der Abwehr. Im Mittelfeld agierten Schallenberg, Younes sowie Antwi-Adjei, während Karaman, Mohr und Sylla die Offensive bildeten. Die Neuaufstellung bot eine Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, doch war dies nicht ausreichend, um die Punkte zu sichern.
Für die Schalker bleibt nun die Frage, wie das Team sich in den kommenden Spielen wieder fangen kann. Geraerts hält an seiner Strategie fest, auch wenn der Druck, der auf ihm lastet, stets zunimmt. „Wir sollten nicht nach fünf Spielen aufgeben“, betonte er und kündigte an, den Fokus auf die nächsten Aufgaben zu legen. Eine Niederlage wie diese könnte langfristige Auswirkungen auf die Stimmung und das Selbstvertrauen der Mannschaft haben. Fans und Anhänger hoffen auf eine schnelle Wende zum Besseren, während die Verantwortlichen um klare Lösungen bemüht sind.
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