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Gemeinsam gegen Kinder- und Jugendkriminalität: Soko Jugend in Gelsenkirchen

Am 30. August 2024 setzte die Polizei Gelsenkirchen gemeinsam mit dem Ordnungs- und Jugendamt umfassende Maßnahmen gegen die steigende Kinder- und Jugendkriminalität in der Stadt um, um durch gezielte Kontrollen und Präventionsaktionen ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und die Sicherheit der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Gelsenkirchen (ots)

Die Polizei in Gelsenkirchen hat am Freitag, den 30. August 2024, einen intensiven Einsatz gegen die zunehmende Kinder- und Jugendkriminalität durchgeführt. Gemeinsam mit dem Jugendamt und dem Ordnungsamt begaben sich die Einsatzkräfte in die problematischen Bereiche der Stadt, um sowohl präventiv als auch repressiv gegen Gewalt unter Jugendlichen vorzugehen.

Die Einsatzkräfte führten zwischen 15 und 23 Uhr Kontrollen an verschiedenen Brennpunkten durch, an denen Bürger sich wiederholt über Vorfälle beschwert hatten. Hierbei lag der Fokus auf den Innestädten von Gelsenkirchen und Buer, sowie den Stadtteilen Ückendorf und Neustadt. Ziel war es, die öffentliche Sicherheit zu erhöhen und mögliche Straftaten frühzeitig zu unterbinden.

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Initiativen zur Prävention und Kontrolle

Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden auch gezielt Personen aufgesucht, die bereits mehrfach straffällig geworden waren. Hierbei wurden Gefährderansprachen durchgeführt, um auf die Konsequenzen von kriminellem Verhalten hinzuweisen. An einer Stelle wurde sogar ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt, um Beweismittel zu sichern.

Zusätzlich zu den repressiven Maßnahmen hat die Polizei zusammen mit dem Jugendamt präventive Aktionen in verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen verfolgt. Dabei wurde auf die NRW-Initiative „Kurve kriegen“ eingegangen, die darauf abzielt, Jugendliche von delinquentem Verhalten abzubringen und sie auf den richtigen Weg zu lenken. Themen wie das Jugendschutzgesetz wurden ebenfalls angesprochen, um den jungen Menschen die Wichtigkeit von Regeln und Gesetzen näherzubringen.

Polizeipräsident Tim Frommeyer hatte die Sonderkommission „Jugend“ ins Leben gerufen, um auf die steigenden Kriminalitätszahlen im Kinder- und Jugendbereich zu reagieren. „Wir müssen da sein, wo Gewalt entsteht“, betonte er, und wies darauf hin, dass es wichtig sei, frühzeitig in Schulen, Jugendeinrichtungen und auf der Straße präsent zu sein. Dies soll die Jugendlichen dazu ermutigen, mit den Ordnungshütern in einen Dialog zu treten und ihnen klare Grenzen aufzuzeigen.

Der Einsatz zeigte bereits erste Erfolge: Insgesamt wurden 122 Personen kontrolliert, wobei 45 Gefährderansprachen und drei Sicherheitsgespräche stattfanden. In einigen Fällen wurden Platzverweise erteilt und eine Anzeige wegen Verdachts des Diebstahls ausgesprochen. Zudem fanden die Beamten bei ihren Kontrollen verschiedene verbotene Gegenstände, einschließlich Betäubungsmitteln und einem Einhandmesser.

Hintergründe der Problematik

Die Situation ist nicht neu, vielmehr spiegelt sie einen besorgniserregenden Trend wider. Mit der Aufhebung der Corona-bedingten Beschränkungen im Jahr 2022 kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität im Gelsenkirchener Raum. Im Jahr 2023 erreichten die Fallzahlen, insbesondere bei Raub- und Körperverletzungsdelikten, ihren bisherigen Höchststand. In den letzten fünf Jahren sind die von Jugendlichen begangenen Raubdelikte um 189 Prozent und gewalttätige Übergriffe um 51 Prozent gestiegen. Besonders alarmierend ist, dass etwa die Hälfte der tatverdächtigen Personen im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikte unter 21 Jahre alt ist.

Die Polizei und die Stadt Gelsenkirchen stehen vor der Herausforderung, diese Entwicklung nachhaltig einzudämmen. Die ständigen Einsätze zum Schutz der Jugend sind notwendig, um Sicherheit zu gewährleisten und ein Bewusstsein für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit mit der Justiz und anderen Trägern unerlässlich, um eine ganzheitliche Lösung für dieses komplexe Problem zu finden.

– NAG

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