Kreis Euskirchen. Die Biologischen Stationen der Region setzen ein bemerkenswertes Projekt in Gang, das die vielfältige Natur der Jülicher und Zülpicher Börde ins Rampenlicht rückt. Unter dem Titel »Lebensnetz Börde: Unsere Bördelandschaft im Fokus« wird ein Fotowettbewerb ausgerufen, um die herrliche Flora und Fauna in dieser der landwirtschaftlich produktivsten Regionen Deutschlands zu feiern. An diesem Wettbewerb können alle interessierten Hobbyfotografen teilnehmen, was der Gemeinschaft die Möglichkeit bietet, die Natur um sie herum besser kennenzulernen.
In der Börde, die bekannt ist für ihre wunderschönen, blühenden Landschaften und reiche Tierwelt, laden die Organisatoren die Bürger ein, ihre Kameras oder Smartphones bei Spaziergängen oder Wanderungen in die Hand zu nehmen und die vielen beeindruckenden Motive festzuhalten. Heidrun Düssel, die Geschäftsführerin der Biologischen Station im Kreis Düren, betont, dass das Hauptziel dieses Wettbewerbs die Sensibilisierung für die Biodiversität in der Region ist.
Der Fotowettbewerb
Der Fotowettbewerb ist nicht nur eine Gelegenheit, die eigene Kreativität auszudrücken, sondern auch ein Beitrag zur Dokumentation der lebendigen Natur der Börde. Es werden Beiträge in drei Kategorien gesucht: »Insekten in der Börde«, »Pflanzen und Gehölze in der Börde« sowie »Abwechslungsreiche Natur und Landschaft in der Börde«. Für jede Kategorie werden die zehn besten Bilder ausgezeichnet. Zu den Preisen zählen Ferngläser, hochwertige Outdoorjacken und Bestimmungsbücher, die die Teilnehmer auch über die Natur in ihrer Umgebung informieren sollen.
Die Organisatoren haben sich bewusst für einen langen Einsendeschluss bis Ende Mai 2025 entschieden, um den Teilnehmern ausreichend Zeit zu geben, die besten Momente einzufangen. Egal, ob bei strahlendem Sonnenschein oder bewölktem Himmel, es gibt stets die Möglichkeit, beeindruckende Aufnahmen zu machen. Projektmitarbeiterin Joyce Janssen weist darauf hin, dass besonders im warmen Wetter viele Insekten zu finden sind, aber auch in der kühleren Jahreszeit gibt es Schönheit zu entdecken.
Der Hintergrund des Projekts
Das übergreifende Projekt »Lebensnetz Börde – Insektenfördernde Maßnahmen in der Jülich-Zülpicher Börde« wurde im Januar 2023 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Lebensräume für Insekten in der Region zu fördern. Durch verschiedene Naturschutzmaßnahmen wird gezielt dem Insektenrückgang entgegengewirkt, weshalb Flächen und Wegränder durch die Einsaat von Blühpflanzen aus heimischem Saatgut ökologisch aufgewertet werden. Diese Initiative trägt zur Verbesserung des Lebensraums für viele Insektenarten bei und sensibilisiert die Bevölkerung für den Erhalt der Biodiversität.
Die eingereichten Bilder sollen nicht nur die Liebe zur Natur zeigen, sondern auch in einer Wanderausstellung, die ab 2025 in der Jülicher und Zülpicher Börde tourt, präsentiert werden. Diese Ausstellung wird dazu dienen, die Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur zu würdigen und die Menschen zu ermutigen, sich aktiver für den Naturschutz einzusetzen.
Aktuelle Informationen zu Teilnahmebedingungen und Wettbewerbsdetails sind auf den Websites der Biologischen Stationen verfügbar. Der Fotowettbewerb bietet eine hervorragende Gelegenheit für die Menschen, durch ihre Kamera einen persönlichen Blick auf die Natur zu werfen und sich so mit dem Thema Naturschutz aktiv auseinandersetzen zu können.
Ein Aufruf zur Teilnahme
Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist offen für alle Altersgruppen, die in Deutschland leben, was die Zugänglichkeit und Inklusivität verdeutlicht. Es gibt keine Vorgaben, die den kreativen Ausdruck einschränken, und jeder kann bis zu einem Bild pro Kategorie einsenden. Die Biologischen Stationen hoffen, dass durch diesen Wettbewerb nicht nur ein Bewusstsein für die Artenvielfalt geschaffen wird, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Menschen in der Region gestärkt wird, indem sie sich gemeinsam für den Erhalt der Natur einsetzen.
Die Bedeutung von Biodiversität
Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Ökosystemen. Sie beeinflusst die Widerstandsfähigkeit der Natur gegenüber Umweltschäden und trägt zur Stabilität landwirtschaftlicher Systeme bei. In der Jülicher und Zülpicher Börde, einem der produktivsten Agrarräume Deutschlands, ist die Erhaltung dieser Vielfalt von besonderer Bedeutung. Verschiedene Insektenarten sind essentielle Bestäuber für viele Kulturpflanzen und tragen somit maßgeblich zur Ernährungssicherheit bei.
Studien zeigen, dass landwirtschaftliche Praktiken, die die Vielfalt verringern, langfristig negative Auswirkungen auf die Erträge haben können. Durch den Fotowettbewerb sollen die Teilnehmer nicht nur auf die Schönheit der Natur aufmerksam gemacht werden, sondern auch ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Biodiversität und deren Schutz geschaffen werden.
Aktuelle Herausforderungen für die Insektenwelt
Die Insektenpopulation in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Laut einer Studie des Entomologen Dr. Roland K. T. F. von der Naturwissenschaftlichen Universität Bochum gibt es über 75 % weniger Fluginsekten seit den 1980er Jahren. Diese Verluste sind nicht nur auf den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von Lebensräumen zurückzuführen, sondern auch auf den Klimawandel, der die Lebensbedingungen vieler Arten negativ beeinflusst.
Vor diesem Hintergrund wird die Teilnahme an Initiativen wie dem Fotowettbewerb zum Projekt „Lebensnetz Börde“ immer wichtiger. Der Wettbewerb fördert das Engagement der Bevölkerung für den Naturschutz und motiviert dazu, aktiv zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten beizutragen.
Bildung und Nachhaltigkeit durch den Fotowettbewerb
Der Fotowettbewerb ist nicht nur eine Gelegenheit für Hobbyfotografen, ihre kreativen Fähigkeiten auszuleben, sondern dient auch als Bildungsinstrument. Durch die aktive Auseinandersetzung mit der Natur werden die Teilnehmer ermutigt, mehr über die Ökologie ihrer Umgebung zu lernen und deren Bedeutung zu verstehen. Solche Projekte können dazu beitragen, eine nachhaltige Denkweise innerhalb der Gemeinschaft zu fördern.
Zusätzlich zu den fotografischen Wettbewerben haben die Biologischen Stationen beabsichtigt, Workshops und Veranstaltungen zu organisieren, um den Interessierten vertiefte Kenntnisse über spezifische Arten, deren Lebensweise und Schutzmaßnahmen zu vermitteln. So wird der Fotowettbewerb zu einem ganzheitlichen Ansatz für den Naturschutz, der Bildung, Engagement und ästhetisches Erleben verbindet.
– NAG
