Die Olympischen Spiele im Modernen Fünfkampf haben erneut die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, jedoch nicht aufgrund sportlicher Höchstleistungen, sondern wegen tragischer Wendungen, die die deutschen Athletinnen erlebten. Besonders die Disziplin des Springreitens, die erneut in den Fokus der Kritik rückt, sorgte für einen schmerzhaften Rückschlag für die Fünfkämpferinnen im malerischen Versailles.
Rückblick auf Tokio: Eine schmerzhafte Vergangenheit
Die deutsche Fünfkämpferin Annika Zillekens, die unter ihrem früheren Namen Schleu im Jahr 2021 bereits für Schlagzeilen sorgte, erlebte bei diesem Olympiaturnier ein weiteres Déjà-vu. In Tokio konnte sie ihr Pferd nicht überwinden, was weltweit für Empörung und die Forderung nach einem besseren Umgang mit Sporttieren sorgte. Die Bilder, wie sie versuchte, ihr Pferd mit einer Gerte zum Weitermachen zu bewegen, sind vielen noch im Gedächtnis geblieben. Diese traumatischen Erfahrungen führten zu ernsthaften Konsequenzen, sowohl auf sportlicher als auch auf persönlicher Ebene, einschließlich Morddrohungen und Vorwürfen der Tierquälerei.
Die Schatten der Vergangenheit bei den Olympischen Spielen in Paris
In der Hoffnung auf einen Neuanfang und die Möglichkeit, mit ihrem Sport Frieden zu schließen, trat Zillekens in Paris an. Doch das Schicksal wollte es anders, als sie im wichtigen Hindernisparcours mit ihrem Pferd Arezzo de Riverland strauchelte. Der Fehler erstickte ihre Hoffnungen auf ein Weiterkommen direkt im Keim: „An dem Punkt ist der Wettkampf für mich einmal kurz zusammengebrochen“, äußerte sie, nachdem sie enttäuscht mit nur zwei Sekunden Rückstand auf die nächste Runde ausgeschieden war.
Schicksalswende für Langrehr: Ein unglücklicher Sturz
Die Probleme traten nicht nur bei Zillekens auf. Ihre Teamkollegin Rebecca Langrehr hatte bereits vor dem Wettkampf ein Unglück. Während der Vorbereitungen stürzte sie mit ihrem Pferd und landete unglücklich auf dem Kopf. Trotz der ärztlichen Bestätigung, dass sie unverletzt blieb, führte das zu einem sofortigen Ausschluss aus dem Wettbewerb. Die Umstände des Vorfalls lösten im Team großes Unverständnis aus. Langrehr erklärte: „Das Pferd kam mir in Ordnung vor. Ich habe den Besitzer gefragt und er sagte, es sei alles gut.“
Kritik an der Organisation und den Entscheidungen der Jury
Die Entscheidungen der Jury und der behandelnden Veterinärin stehen im Fokus der Kritik. Teamkolleginnen und Betreuer waren sich über die Unklarheiten im Umgang mit Langrehrs Pferd einig. „Wir haben nie gesehen, dass sie das Pferd überhaupt gecheckt hatte“, äußerte sich eine Betreuerin enttäuscht über die Vorgänge. Langrehr, die mit null Punkten aus dem Reiten ausschied, zeigte sich trotz allem kämpferisch: „Ich will mindestens noch ein gutes Olympia schaffen.“ Ihr Ziel sind die Spiele 2028 in Los Angeles.
Der psychologische Druck und die Bedeutung von Unterstützung
Der psychologische Druck, dem die Athletinnen ausgesetzt sind, wurde in diesem Jahr durch die Anwesenheit einer Sportpsychologin des DOSB noch verstärkt. Auch wenn die Einsätze der Psychologin nicht den gewünschten Erfolg brachten, zeigt dies, wie wichtig mentale Unterstützung im Leistungssport ist. Zillekens resümierte nach ihrem und Langrehrs Abschneiden unzufrieden: „Das war nicht das Happy End und die Hollywood-Story, die ich mir gewünscht hätte.“ Dennoch war ihr innerer Frieden mit der Vergangenheit eine ständige Hoffnung. Sie suchte Trost bei ihrer Familie, die sie in Versailles unterstützte.
Die Zukunft der Fünfkampf-Frauen: Hoffnung und neue Anfänge
Die Geschichte der deutschen Fünfkampf-Reiterinnen ist durch Höhen und Tiefen geprägt. Mit dem Blick auf eine neue sportliche Zukunft und die kommenden Olympischen Spiele, bleibt die Frage nach den Lehren aus den erlebten Tragödien. Die Hoffnung auf eine positive Wende in der Geschichte des deutschen Fünfkampfs bleibt bestehen, denn die Athletinnen sind entschlossen, weiterzukämpfen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
– NAG