Im Zuge der Wiederherstellung der Steinbachtalsperre, die 2021 durch unvorhergesehenes Hochwasser stark beschädigt wurde, gab es kürzlich bedeutende Fortschritte. Der Damm war aufgrund der Überflutungen so instabil, dass ein drohender Bruch befürchtet wurde, weshalb der Stausee seitdem leer steht. Der Betreiber, der Wasserversorgungsverband Euskirchen-Swisttal (WES), hat nun endlich eine Entscheidung getroffen, die es ihm erlaubt, einen neuen Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Köln zu stellen.
Eine wichtige Abstimmung in der Verbandsversammlung, bei der Vertreter von Euskirchen und Swisttal anwesend waren, führte zu einem gemeinsamen Beschluss über die künftige Konstruktion des Damms. Es wurde festgelegt, dass nicht nur der Schutz der unterhalb der Talsperre liegenden Gemeinden wichtig ist, sondern auch die multifunktionale Nutzung der Talsperre angestrebt wird.
Einbindung in den Hochwasserschutz
Bereits im Jahr 2021 wurde beschlossen, dass die Talsperre nicht nur als Wasserreservoir für Brauch- und Löschwasser dienen soll, sondern auch in den Hochwasserschutz integriert werden muss. Dies kommt insbesondere den Orten zugute, die direkt von der Talsperre abhängig sind, darunter die Euskirchener Stadtteile Schweinheim, Flamersheim und Palmersheim sowie die Swisttaler Gebiete von Odendorf bis Heimerzheim.
Die Diskussion um die exakte Einstauhöhe der Talsperre verlagerte sich in den letzten Monaten zunehmend in Richtung der Verteidigung der Interessen der betroffenen Anlieger. Im April gab es noch Differenzen zwischen den Fraktionen von Swisttal und Euskirchen; die Euskirchener Vertreter drängten auf ein höheres Stauvolumen, während die Swisttaler auf einen konservativeren Ansatz setzten.
Einvernehmliche Lösung gefunden
Nach intensiven Debatten und dem Eingreifen der Kölner Bezirksregierung wurde nun eine einvernehmliche Lösung gefunden. Die Verbandsversammlung kam übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass ein maximales Stauvolumen von 750.000 Kubikmetern genehmigt wird, was 75% des Gesamtvolumens der Talsperre entspricht. Für den Betriebsplan wurde eine Höchstgrenze von 560.000 Kubikmetern angesetzt, was eine effiziente Handhabung des Wasserstands in Zukunft ermöglichen soll.
Der WES plant zudem, in den Damm ein Drosselbauwerk zu integrieren, welches für eine flexible Anpassung des Wasserstands sorgen soll. Diese Flexibilität ist besonders relevant, wenn der Hochwasserschutz in den betroffenen Ortschaften fortschreitet. Ilona Schäfer, Sprecherin des Unternehmens e-regio, das die Betriebsführung übernimmt, gab an, dass die neuen Vorgaben zur Struktur des Damms in der Ausschreibung berücksichtigt werden sollen.
Der Verbandsvorsteher Sacha Reichelt äußerte sich positiv über die Treffen und betonte die Bedeutung der konstruktiven Diskussionsweise, die schließlich zu einer gemeinsamen Lösung führte. Die nächsten Schritte in der Planungsphase sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein, was es dem WES ermöglichen wird, einen klaren Zeitplan für den Wiederaufbau festzulegen.
Somit zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Euskirchen und Swisttal wichtige Fortschritte erzielt hat, um die Talsperre nicht nur wieder instand zu setzen, sondern sie effizient in das Hochwassermanagement einzubeziehen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.ksta.de.