Ein dramatischer Wendepunkt in der Krankenhausplanung für den Kreis Euskirchen: Am Montag, gegen 16 Uhr, präsentierte Martin Milde, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich, seine Pläne im Rathaus. Im Anschluss folgten aufregende Nachrichten aus dem NRW-Gesundheitsministerium – die Schockwelle der drohenden Streichungen wurde durch positive Entscheidungen gemildert! Die gute Nachricht: Der perinatale Schwerpunkt für Frühchen bleibt in Mechernich! Das bedeutet, dass die Versorgung von rund 400 Geburten jährlich nicht gefährdet ist, und die werdenden Mütter müssen nicht mehr auf lange Fahrten nach Bonn oder Köln ausweichen.
Doch was steckt hinter diesem plötzlichen Glücksfall? Die Krankenhausplanung des Ministeriums hatte im Juni massive Einschnitte für den ländlichen Raum angekündigt, die für den Kreis Euskirchen katastrophale Folgen haben könnten. Martin Milde warnte damals: „Das ist für den Kreis schlecht. Der ländliche Raum wird wieder bluten.“ Doch der Widerstand aus der Bevölkerung und von politischen Vertretern war stark. Eine Petition wurde gestartet, und die Stadt Mechernich stellte eine Resolution gegen die Gefährdung der Gesundheitsversorgung auf. Diese Bemühungen scheinen nun Früchte zu tragen: Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat die Umsetzung der Krankenhausplanung auf April verschoben und eine Übergangsfrist von einem Jahr gewährt.
Freude über den Erhalt des perinatalen Schwerpunkts
Die Begeisterung im Kreiskrankenhaus ist greifbar! Dr. Tatjana Klug, Chefärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, strahlt: „Ich bin total glücklich, dass alle zusammengehalten und wir Gehör gefunden haben.“ Auch in der Nachbarstadt Euskirchen werden die positiven Nachrichten gefeiert. Nicole Nettersheim, Sprecherin des Marien-Hospitals, begrüßt die Entscheidung als großen Gewinn für die Frühgeborenenversorgung. Doch nicht alle Nachrichten sind positiv: Für den Bereich „Tiefe Rektumeingriffe“ gab es weiterhin einen negativen Bescheid, und hier wird ein Widerspruch eingelegt.
Trotz der erfreulichen Entwicklungen bleibt die wirtschaftliche Lage der Kliniken angespannt. Das Ministerium hat für zahlreiche Leistungsgruppen noch keine Entscheidungen getroffen, und die Unsicherheit bleibt. Milde betont: „Das Ministerium spricht aktuell nicht mit den Krankenhäusern über einzelne Leistungsgruppen.“ Das Kreiskrankenhaus, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Mechernich mit rund 1100 Mitarbeitern, könnte entscheidend zur Stabilität der Region beitragen. Doch die Sorgen um die Zukunft sind noch lange nicht vorbei!