Im Kreis Euskirchen wird das Mobilitätskonzept „Mobil im Kreis Euskirchen“ (MiKE) weiter ausgebaut. Was einst als Testlauf in Dahlem und Bad Münstereifel im Mai 2022 seinen Anfang nahm, soll nun zu einem etablierten Teil des öffentlichen Nahverkehrs im Kreis werden. Die Idee hinter MiKE besteht darin, den Fahrgästen mehr Flexibilität und Zugriff auf öffentliche Verkehrsmittel zu ermöglichen.
Ab dem 1. September 2023 profitieren nicht nur die Bürger von Schleiden von den erweiterten Möglichkeiten, sondern auch die Gemeinden Blankenheim und Hellenthal. Laut einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung Euskirchen wurden dort 140 neue virtuelle Haltestellen eingerichtet. Ziel ist es, bis Ende 2024 nahezu alle Gemeinden im Kreis mit diesen virtuellen Anlaufstellen auszustatten, mit Ausnahme der Stadt Euskirchen, die über ein eigenes Verkehrsanangebot verfügt.
Die Vorteile der virtuellen Haltestellen
Die virtuellen Haltestellen sind speziell festgelegte Punkte, an denen Fahrgäste in die MiKE-Fahrzeuge einsteigen können. Im Gegensatz zu traditionellen Haltestellen sind diese Orte nicht mit typischer Infrastruktur wie Schildern oder Wartehäuschen ausgestattet. Stattdessen sind sie durch Banderolen an Masten oder Laternen kenntlich gemacht. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nur die MiKE-Fahrzeuge an diesen Haltestellen halten – reguläre Busse haben hier keinen Zugang.
Um eine Fahrt mit MiKE zu buchen, stehen den Fahrgästen mehrere Optionen offen: Sie können die Buchung über das Online-System, die RVK-App oder telefonisch über die Mobilitätszentrale der Regionalverkehr Köln GmbH vornehmen. Wie auch beim vorherigen Modell TaxiBusPlus ist es erforderlich, die Fahrt mindestens 30 Minuten im Voraus zu buchen. Auch Dauerbuchungen sind möglich, was den Nutzern eine zusätzliche Planungssicherheit gibt.
Erweiterung in Blankenheim und Hellenthal
In der Gemeinde Blankenheim wurden nun 46 virtuelle Haltestellen an drei MiKE-Linien (824, 832 und 833) eingeführt, die sich zu den bereits bestehenden 63 fest installierten Haltestellen gesellen. Diese neuen Haltestellen sind in insgesamt 16 Orten innerhalb der Gemeinde verteilt. Allerdings wird Blankenheimerdorf nicht mit virtuellen Haltestellen ausgestattet, da dieser Ort fast ausschließlich durch die Linie 832 bedient wird.
In Hellenthal hingegen profitieren 51 Orte von der neu eingeführten Flexibilität. Hier werden 94 virtuelle Haltestellen zusätzlich zu den vorhandenen 90 festen Haltestellen eingerichtet und erweitern damit die MiKE-Linien (837, 838, 839 und 879). Diese Maßnahmen führen zu einem dichteren und besser zugänglichen Netz des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere da viele der neuen Haltestellen in Wohngebieten platziert sind und somit kürzere Wege für die Fahrgäste bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das MiKE-System im Kreis Euskirchen erhebliche Fortschritte macht und die Teilnehmenden Gemeinden Blankenheim und Hellenthal in ihrer Mobilität unterstützt. Die Initiative verspricht hierbei eine Weiterentwicklung in Richtung eines barrierearmen und digitalen Verkehrsangebots, das den Anforderungen der Zukunft gerecht werden soll.
– NAG