New York (dpa) – Ein emotionaler Moment erlebte die amerikanische Tennisspielerin Jessica Pegula, als sie mit feuchten Augen im Arthur Ashe Stadium die Zuschauermenge überblickte. Ihr Traum vom Finaleinzug bei den US Open wurde für die 30-Jährige durch einen bemerkenswerten Comeback-Sieg Wirklichkeit. Im Halbfinale konnte sie die tschechische Spielerin Karolina Muchova mit 1:6, 6:4, 6:2 besiegen und machte damit einen entscheidenden Schritt in Richtung des begehrten Titels.
„Dieser Titel würde mir die Welt bedeuten“, betonte Pegula nach dem Spiel, während sie auf ihre Familie schaute, die sie lautstark unterstützte. „Ich bin so glücklich, diesen Moment mit ihnen teilen zu können“, fügte sie hinzu.
Der Weg ins Finale
Pegula war sich der großen Herausforderung bewusst, die vor ihr lag. Ihre Familie, einschließlich ihres Vaters Terrence, der ein Vermögen mit Öl und Gas gemacht hat und zu den reichsten Menschen der Welt zählt, fieberte in der ersten Reihe mit. Terrence Pegula und seine Frau Kim besitzen auch das NFL-Team Buffalo Bills sowie das NHL-Team Buffalo Sabres, was der Familie noch mehr Aufmerksamkeit brachte.
Im Spiel gegen Muchova begann Pegula alles andere als überzeugend. Mit einem Rückstand von 1:6, 0:2 und 30:40 sah es für die amerikanische Spielerin düster aus. Doch durch ihren Kampfgeist und unermüdlichen Einsatz gelang es ihr, das Spiel zu drehen und schlussendlich zu gewinnen. „Sie hat mich wie eine Anfängerin aussehen lassen. Ich wollte in Tränen ausbrechen“, reflektierte Pegula über ihren holprigen Start und die darauffolgende Wendung im Spiel.
Für Pegula ist der Einzug ins Finale nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch die Möglichkeit, die öffentliche Skepsis, die oft aufgrund ihres Reichtums gegenüber ihrer Karriere geäußert wird, zu überwinden. Kommentare wie „Diese Dynamik kann ihr Geld nicht kaufen“ согreenen sie häufig, und Pegula ließ nicht tatenlos geschehen. Sie konterte einmal mit einem Mülleimer-Emoji auf soziale Medien, was ihre Entschlossenheit unterstrich, sich gegen solche Unterstellungen zur Wehr zu setzen.
Die Herausforderungen im Rampenlicht
Pegula kämpft nicht nur auf dem Tennisplatz, sondern auch gegen die vorgefassten Meinungen der Öffentlichkeit. „Die Leute denken, ich habe einen Butler oder werde herumchauffiert“, äußerte sie und stellte klar, dass sie ein normales Leben führt. Diese Herangehensweise zeigt, dass sie mit beiden Beinen fest im Leben steht, auch wenn sie in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen ist.
In einem spannenden Finale wird Pegula gegen die belarussische Spielerin Aryna Sabalenka antreten. Sabalenka hat sich ihrerseits im ersten Halbfinale gegen Emma Navarro durchgesetzt und wird auf die Unterstützung eines Publikums setzen, das Pegula bedingungslos liebt. Schließlich hat Sabalenka im Vorjahr in einem Finalspiel gegen Coco Gauff eine schmerzliche Niederlage hinnehmen müssen, als sie nach einem starken Start das Match nicht für sich entscheiden konnte.
„Das war eine harte Lektion“, berichte Sabalenka über ihre Erfahrungen. Trotzdem scheint sie entschlossen, aus ihren Fehlern zu lernen. Humorvoll bot sie den Fans an, sie mit Margarita zu versorgen, um ihre Chancen zu verbessern, Unterstützung zu finden.
Im Endspiel trifft Pegula also nicht nur auf eine starke Gegnerin, sondern auch auf die Herausforderung, ihre Skeptiker zu überzeugen und den US Open Titel zu gewinnen. Die Fans können sich auf ein spannendes und emotionales Finale freuen, das am Sonntag stattfinden wird.
– NAG