Ein bewegender Volkstrauertag wurde in Euskirchen, Heimbach und Kall begangen, der die Herzen der Anwesenden berührte und zum Nachdenken anregte. General Peter Webert, Standortältester der Bundeswehr in Euskirchen, eröffnete die Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof mit eindringlichen Worten: „Es ist ein Tag zum Erinnern“. Er betonte die Bedeutung des Miteinanders und warnte vor den Gefahren, die aktuelle Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten mit sich bringen. „Krieg ist wieder Mittel der Politik“, so der General, der die Anwesenden dazu aufrief, aus der Geschichte zu lernen.
In Euskirchen legten zahlreiche Vertreter aus Politik und Institutionen Kränze am Ehrenmal nieder. Der Landrat Markus Ramers, Bürgermeister Sacha Reichelt und viele weitere Ehrengäste zeigten ihre Verbundenheit mit den Opfern. In Heimbach erinnerte Bürgermeister Jochen Weiler an die tragischen Schicksale der Soldaten, die in den sinnlosen Krieg für Hitler zogen. „Jeder stirbt für sich allein“, zitierte er den Titel eines Romans von Hans Fallada und zog Parallelen zu heutigen Debatten über Meinungsfreiheit. „Die freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht, hat aber Grenzen“, so Weiler, der die Bedeutung des Gedenkens unterstrich.
Gedenkveranstaltungen in Kall und Heimbach
Bürgermeister Hermann-Josef Esser von Kall sprach bei der Gedenkveranstaltung in Steinfeld über die aktuellen Kriege in Israel und der Ukraine. Er stellte rhetorisch die Frage: „Wie soll sich eine Nation wehren, wenn sie von außen angegriffen wird?“ und warnte vor einem „naiven Pazifismus“. Auch in Heimbach wurde die Veranstaltung musikalisch vom Musikverein Hergarten umrahmt, während die Freiwillige Feuerwehr eine Ehrenwache hielt. „Unsere Verantwortung gilt dem Frieden der Menschen“, mahnte Peter Cremer, Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, und erinnerte an die gefallenen Soldaten und die Kriegsgeneration.
Die zentrale Gedenkveranstaltung in Steinfeld wurde von P. Paul Cyrus geleitet und bot einen würdigen Rahmen für die Ehrung der Opfer. Die Freiwilligen Feuerwehren und verschiedene Vereine trugen zur feierlichen Atmosphäre bei. Der Volkstrauertag in Kall, Heimbach und Euskirchen war nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Appell für Frieden und Zusammenhalt in der heutigen Welt.