Euskirchen

„Euskirchen: Erinnerungsstücke für das neue Haus der Geschichte NRW“

Im Rahmen der Sammlung für das zukünftige "Haus der Geschichte NRW" wurden in Euskirchen bedeutende Alltagsobjekte seit 1945, darunter eine historische Objektschablone der ehemaligen Fringsmühle, von Dr. Gabriele Uelsberg und ihrem Team entgegengenommen, um die Industriegeschichte der Region zu dokumentieren und zu bewahren.

Um die Geschichte Nordrhein-Westfalens lebendig zu halten, plant das Land, ein neues „Haus der Geschichte“ zu errichten. In diesem Haus werden historische Alltagsobjekte gesammelt, die die Zeit seit 1945 repräsentieren. Kürzlich führte das Museumsteam eine Tour durch verschiedene Städte, um bedeutende Objekte zu sammeln, und machte auch einen Stopp in Euskirchen.

Bei einem Besuch im Stadtmuseum von Euskirchen konnten die Bürger ihre einzigartigen Alltagsgegenstände anbieten, die möglicherweise einen Platz in der neuen Sammlung finden könnten. An den Tischen des Gesprächsraumes saßen die Sammler und Experten um Dr. Gabriele Uelsberg, die für die Bewertung der Objekte zuständig ist. Anders als bei bekannten Trödelshows ging es hier jedoch nicht um Kauf oder Verkauf, sondern um das Teilen von Geschichte.

Euskirchens wertvolle Alltagsgeschichte

„Euskirchen ist eine Erfolgsstory für uns“, stellte Uelsberg fest und verwies auf die positive Resonanz während der Eröffnungsveranstaltung. Das Team, welches von dieser Station zu einer von insgesamt 53 weiteren Orten der Sammlungstour weiterreiste, nahm verschiedene bedeutsame Objekte mit, darunter eine Objektschablone aus Stahlblech. Dieses Exemplar stammte von Iris Hanke, die die Schablone einst beim Abriss der Malzfabrik der Brüder Frings erhielt, die seit 1869 eine bedeutende Rolle in der Industriegeschichte der Stadt spielte.

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Die Schablone, die für den Farbprägedruck auf Malzsäcken verwendet wurde, zeigt das Logo der Fringsmühle, ein edles Stück, das durch seine gute Erhaltung und die Geschichte, die es verkörpert, besticht. Hanke hatte zuerst digitale Bilder der Schablone an das Sammlungsteam geschickt und diesen nach deren Interesse gefragt. Die Einladung in das Stadtmuseum folgte.

Uelsberg bewertete den historischen Wert der Schablone als herausragend und gab an, dass sie ein Stück Industriegeschichte Euskirchens darstellt. Das Entgegennehmen solcher wertvollen Erinnerungen geschieht mit Dankbarkeit, und die Gegenstände werden sorgfältig dokumentiert.

Eine Sammlung der Erinnerungen

Kommende Ausstellungsstücke stehen noch nicht fest, einschließlich der Schablone, die eventuell in die 1000 Exponate der Dauerausstellung aufgenommen wird. Auch Gegenstände wie die Arbeitskleidung eines ehemaligen Mitarbeiters des Euskirchener Miele-Werkes von 1966 fanden ihren Weg in die Sammlung. Diese Kleidung erzählt nicht nur von der Produktionsgeschichte, sondern auch von den Lebensgeschichten der Menschen, die in diesen Betrieben tätig waren.

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Eine weitere interessante Entdeckung war ein Gesellenbrief einer Damenschneiderin von 1957, der nicht nur für die Textilindustrie steht, sondern auch die Rolle der Frauen in dieser Zeit beleuchtet. „Solche Urkunden sind von großem Wert für unsere Sammlung, da sie die Entwicklungen in der Gesellschaft festhalten“, erläuterte Uelsberg.

Die Aktion in Euskirchen war ein großer Erfolg, aber für diejenigen, die die Veranstaltung verpasst haben und glauben, ähnliche bedeutende Objekte zu haben, bleibt die Möglichkeit, sich beim Team des „Haus der Geschichte NRW“ zu melden. Interessierte können über die Email info@hdgnrw.de Kontakt aufnehmen, um ihre möglichen Spenden anzubieten.

Das neue „Haus der Geschichte NRW“ wird seinen Standort im historischen Behrensbau in Düsseldorf haben. Die Umbauarbeiten beginnen in den kommenden Jahren, und es sind sowohl dauerhafte als auch temporäre Ausstellungen geplant, um die regionalen Besonderheiten und Geschichten zu präsentieren. Themenbereiche werden von industriellen Entwicklungen über kulturelle Ereignisse bis hin zu sozialen Herausforderungen reichen, was einen tiefen Einblick in die facettenreiche Geschichte Nordrhein-Westfalens bietet.

Die Sammlung wird damit nicht nur als ein Depot von Gegenständen fungieren, sondern als lebendiger Ausdruck der Erfahrungen und Entwicklungen, die die Menschen in diesem Land geprägt haben.

– NAG

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