Ein musikalisches Highlight für einen guten Zweck erlebte Euskirchen: In der Herz-Jesu-Kirche strömten die Menschen schon eine halbe Stunde vor Beginn des Benefizkonzerts herein. Vier herausragende Profimusiker, darunter der Regionalkantor Manfred Sistig an der Orgel und die talentierten Trompeter Daniel Ackermann und Jürgen Schuster, trugen mit ihren Darbietungen zur Unterstützung der Notschlafstelle bei. Stephanie Zimmer verzauberte das Publikum an der Harfe und sorgte für eine einzigartige Klangatmosphäre, die das Publikum in ihren Bann zog.
Die Musik war sanft und leise, was die Zuhörer in eine besondere Andacht versetzte. Ein Stück von Gustav Mahler wurde spontan durch ein anderes ersetzt, da die Harfe nicht genügend Raum für den Klang bot. Die Trompeter beeindruckten mit ausladenden Phrasen, die ohne Unterbrechung durchgehalten wurden, was die Professionalität der Musiker eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der herzliche Applaus des Publikums war der Lohn für die beeindruckende Leistung.
Euskirchen: Alarmierende Zahlen zur Wohnungslosigkeit
Maria Surges-Brilon vom Caritasverband Euskirchen ergriff während des Konzerts das Wort und machte auf die drängenden Probleme der Wohnungslosen aufmerksam. Neun brennende Kerzen vor Scherenschnitten erinnerten an die Menschen, die in diesem Jahr in der Notschlafstelle verstorben sind. „Die Zahlen steigen auch in Euskirchen“, betonte Surges-Brilon und nannte die erschreckende Zahl von 2037 Übernachtungen im vergangenen Jahr. In 2023 haben bereits 91 Personen die Notschlafstelle genutzt, die an 365 Tagen im Jahr zwölf Schlafplätze bietet.
Die Situation wird durch finanzielle Engpässe verschärft, da eine Stelle aufgrund von Sparmaßnahmen aus der städtischen Finanzierung gestrichen wurde. Ein Defizit von 50.000 Euro muss nun aus anderen Mitteln gedeckt werden. Das Benefizkonzert war ein wichtiger Schritt, um die dringend benötigten Mittel zu sammeln. Die Idee für das Konzert kam von Annette Schuster, der Frau des Trompeters Jürgen Schuster, und hat sich seit ihrer ersten Durchführung vor zwölf Jahren zu einer festen Institution in Euskirchen entwickelt. Die Notschlafstelle bietet weit mehr als nur ein Bett; sie unterstützt die Menschen auch bei Behördengängen und der Wohnungssuche, was für viele eine neue Hoffnung darstellt.