Der Comedian Bastian Bielendorfer hat kürzlich im Euskirchener Stadttheater mit seinem Programm für Erheiterung gesorgt und dabei aus seinem eigenen Leben erzählt. Besonders prägnant schilderte Bielendorfer die Herausforderungen, die er als Kind eines Lehrerpaares erlebte. Dies ließ bei ihm einige skurrile Erinnerungen an seinen Vater aufleben, der sich bei Familienausflügen nie für die üblichen Aktivitäten interessierte. Statt auf den Spielplatz zog es ihn in einen Plattenladen, was für seinen kleinen Sohn alles andere als spannend war.
„Kann man sich mit fünf Jahren für Pink Floyd begeistern? Eher nicht!“, so Bielendorfer ironisch. Um das ganze Erlebnis interessanter zu gestalten, schuf sein Vater bizarre Geschichten, wie die von einem nahegelegenen „Kindergefängnis“, die dem Jungen ein wenig Angst, aber auch Spaß boten.
Gesellschafts- und Selbstkritik im Comedy-Format
Mit einem feinen Gespür für Gesellschaftskritik und Selbstironie bezog Bielendorfer sein Publikum von der ersten Minute an mit ein. Er hinterfragte, welche Personen in der heutigen Zeit als „Helden“ angesehen werden und wies darauf hin, dass viele der wahren Helden des Alltags oft unbeachtet bleiben. Diese Reflexion über Werte und Heldentum zog sich durch sein zweistündiges Programm.
Der Comedian schlüpfte auch in die Rolle des Kritikers der heutigen Jugend, deren Probleme oft von den Fehlern der Generationen zuvor beeinflusst werden. Mit einem humorvollen Augenzwinkern reagierte er auf spontane Publikumsreaktionen und schaffte es sogar, den dringenden Toilettenbesuch eines Zuschauers charmant in die Show einzubauen: „Bleiben Sie ruhig sitzen, hier ist das Asbest aus den 70ern.“ Diese Art von Interaktion machte den Abend besonders lebendig und unterhaltsam.
Erinnerungen an seine eigene Kindheit flossen regelmäßig in Bielendorfers Erzählungen ein. Eine Anekdote handelte davon, dass sein Vater ihn im Baumarkt vergessen hatte – eine Begebenheit, die er mit viel Humor aufarbeitete. Um den Vorfall vor seiner Frau geheim zu halten, versprach der Vater, ein Haustier zu kaufen. Die Wahl fiel auf einen Tokeh, eine exotische Geckoart. „Wir landeten nicht im Tiergeschäft, sondern in der Notaufnahme“, teilte Bielendorfer mit. Das Tier hatte nicht nur eine laute Stimme, sondern auch einen unerwarteten Biss, was den Vater in eine durchaus peinliche Situation brachte.
Mit Geschichten über seltsame Familientreffen, die unweigerlich immer wieder durch alte Fotoalben aufgerollt wurden, und dramatische Urlaubserlebnisse, bei denen eine Raststättentoilette zum Ungetüm wurde, zog Bielendorfer sein Publikum in den Bann. Diese humorvollen und oft selbstkritischen Erzählungen ernteten während des gesamten Auftritts viel Lachen und Applaus.
Durch die Verbindung von persönlichen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Themen hat Bastian Bielendorfer nicht nur unterhalten, sondern auch dazu angeregt, über die eigene Vergangenheit und die Wahrnehmung von Heldentum nachzudenken. Die Zuschauer im Euskirchener Stadttheater erlebten einen Abend, der sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig war und in Erinnerung bleiben wird.
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