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Ukraine verbietet Moskauer Orthodoxe Kirche: Umbruch in der Glaubenslandschaft

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein umstrittenes Gesetz zum Verbot der mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirche in Kiew unterzeichnet, um die Unterstützung des Moskauer Patriarchats für den russischen Angriffskrieg zu stoppen; das Verbot betrifft etwa drei Millionen Gläubige und hat bereits zur Aufforderung des Metropoliten Epifanij geführt, zur unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine überzutreten.

Kiew (dpa) – Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein neues Kapitel in der ukrainischen Religionspolitik aufgeschlagen, indem er ein umstrittenes Gesetz unterzeichnet hat, das die mit Moskau verbundene orthodoxe Kirche verbietet. Dieses Gesetz, das in der offiziellen Gesetzesdatenbank der Ukraine veröffentlicht wurde, wird als eine Reaktion auf die Verbindung der Kirche zum Moskauer Patriarchat interpretiert, das den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt.

Bereits vor der Gesetzgebung war die Situation der orthodoxen Kirchen in der Ukraine ein sensibles Thema. Die ukrainisch-orthodoxe Kirche war vor 2022 eine dominierende Kraft, gehörte jedoch dem Moskauer Patriarchat an. Nach dem Ausbruch des Krieges stellte sie die Verbindungen zu Russland ein und sprach sich gegen den Krieg aus. Dennoch bleibt die westliche Wahrnehmung ihrer Rolle ambivalent, da Kiew ihr vorwirft, die Aggression Russlands zu legitimieren und propagandistische Inhalte zu verbreiten.

Das Verbot und seine Auswirkungen

Mit dem neuen Gesetz wird erwartet, dass rund drei Millionen Gläubige betroffen sind. Metropolit Epifanij, das Oberhaupt der unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine, hat bereits dazu aufgerufen, zur nationalen Kirche überzutreten. Interessanterweise hat diese Nationalkirche bereits mehr Anhänger als die bis dato dominiert gewesene moskautreue Kirche. Dieses voranschreitende Wachstum zeigt einen Wandel in der religiösen Landschaft der Ukraine.

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Die Entscheidung des ukrainischen Parlaments, die den Weg für dieses Verbot ebnete, wurde nicht ohne Kontroversen getroffen. Der Sprecher des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte sich bereits kritisch nach entsprechenden Äußerungen aus Kiew. Sie betonte, dass die Ukraine mit diesem Gesetz das Recht ihrer Bürger auf Religionsfreiheit verletzt. In ihren Augen ist das Ziel, die „wahre Orthodoxie“ zu unterdrücken, und sie sieht dieses Vorgehen als einen Angriff auf die kirchliche Einheit zwischen Russland und der Ukraine.

  • Gesetz gegen die mit Moskau verbundene Kirche unterzeichnet
  • Rund drei Millionen Gläubige direkt betroffen
  • Metropolit Epifanij ruft zum Übertritt zur Nationalkirche auf
  • Kritik aus Moskau: Verletzung der Religionsfreiheit

Die Hintergründe dieser Entscheidung sind vielschichtig. Zum einen geht es um die Beziehung zwischen Kirche und Staat in der Ukraine, die durch den Krieg einen neuen Impuls erhielt. Die Frage, wem die ukrainische orthodoxe Kirche eigentlich loyal ist, beschäftigt nicht nur Gläubige, sondern auch politische Entscheidungsträger. Zum anderen hat der Krieg selbst die Abgrenzung zwischen den orthodoxen Kirchen weiter verschärft und die subjektiven Empfindungen der Gläubigen auf die Probe gestellt.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Rolle des Klerus. Zahlreiche Mitglieder der als moskautreu angesehenen Kirche wurden verdächtigt, in Verbindung mit den russischen Streitkräften zu stehen. Dies hat zu einem Vertrauensverlust bei vielen Gläubigen geführt und das Misstrauen gegenüber der Kirche verstärkt. Die ukrainische Regierung macht damit deutlich, dass sie den Einfluss Moskaus auf die religiöse Identität der Ukraine nicht weiterhin dulden wird.

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Eine Zäsur für die orthodoxe Religion in der Ukraine

In diesem Kontext ist das Verbot nicht nur eine administrative Maßnahme, sondern beschreibt auch einen bedeutenden Wandel in der ukrainischen Identität und in der religiösen Landschaft des Landes. Die orthodoxe Kirche in der Ukraine ist nun an einem Wendepunkt, der sowohl religiöse als auch politische Dimensionen hat. Die Entwicklungen zeigen, dass die Abgrenzung von Moskau weiter vorangetrieben wird und die nationale Identität eine wichtige Rolle spielt.

Während die Situation im ukrainisch-orthodoxen Glauben weiterhin angespannt bleibt und die Entwicklung mit Spannung beobachtet wird, müssen alle Beteiligten auf die Herausforderungen reagieren, die dieser Wandel mit sich bringt. Die zukünftige Beziehung zwischen der Ukraine und dem Moskauer Patriarchat wird entscheidend sein für die Religionsfreiheit in der Region und könnte weitreichende Auswirkungen auf die orthodoxe Gemeinschaft weltweit haben.

Politische und soziale Kontexte in der Ukraine

Die religiöse Landschaft in der Ukraine ist stark von der Geschichte und der geopolitischen Lage des Landes geprägt. Die Ukraine hat eine komplizierte Beziehung zu Russland, die durch die Annexion der Krim im Jahr 2014 und den laufenden Konflikt in der Ostukraine weiter belastet wurde. Diese Spannungen spiegeln sich auch in der religiösen Gemeinschaft wider, insbesondere zwischen der ukrainisch-orthodoxen Kirche und der mit dem Moskauer Patriarchat verbundenen Kirche. Diese Verbindungen sind nicht nur spiritueller Natur, sondern beeinflussen auch die nationale Identität und das politische Klima.

Die Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, das umstrittene Gesetz zu unterzeichnen, erfolgt vor dem Hintergrund eines tiefen Misstrauens gegenüber allem, was mit Russland in Verbindung steht. Die Kirchenlandschaft in der Ukraine wird häufig als Mikrokosmos für die größeren gesellschaftlichen und politischen Spannungen angesehen. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 gab es immer wieder Bestrebungen, die nationale Identität zu festigen, wobei ein zentraler Punkt die Schaffung einer unabhängigen nationalen Kirche war. Die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die 2018 die Unabhängigkeit vom Moskauer Patriarchat erklärte, wurde somit zum Symbol für den Widerstand gegen den Einfluss Russlands.

Reaktionen auf das Verbot der orthodoxen Kirche

Das Verbot, das die mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirchen betrifft, hat in der Gesellschaft unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während viele Bürger und auch politische Persönlichkeiten die Entscheidung als notwendigen Schritt zur Wahrung der nationalen Sicherheit und der Integrität befürworten, gibt es auch kritische Stimmen, die vor den Auswirkungen auf die Religionsfreiheit warnen. Kirchenvertreter und Gläubige, die sich mit der Tradition der Moskauer Uhren identifizieren, äußern Bedenken, dass das Verbot einen weiteren Keil zwischen den beiden Ländern treiben könnte und den Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften erschwert.

Die Moskauer Patriarchat-Kirche hat bereits angekündigt, sich gegen das Gesetz zur Wehr zu setzen. Der Konflikt um die Kirche wird damit auch zu einer Frage internationaler politischer Beziehungen, da einige Staaten und Organisationen darauf hinweisen, dass der Umgang mit religiösen Gemeinschaften die Menschenrechte und Religionsfreiheit beeinträchtigen könnte. Die Reaktionen von verschiedenen Akteuren könnten entscheidend dafür sein, wie sich der Konflikt im kirchlichen Bereich und darüber hinaus entwickeln wird. Die Situation bleibt angespannt und zeigt, wie eng die politischen und religiösen Dimensionen in der Ukraine miteinander verwoben sind.

– NAG

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