New York (dpa) – Ein unerwarteter Schock für die Tenniswelt, als Carlos Alcaraz, der große Favorit und Gewinner der US Open 2022, in der zweiten Runde der diesjährigen Turniere gegen den niederländischen Außenseiter Botic van de Zandschulp verlor. In einem Match, das in der Sportgeschichte als eine der größten Überraschungen angesehen wird, unterlag Alcaraz mit 1:6, 5:7, 4:6 und musste sich frustriert von den Zuschauern abwenden.
Der 21-jährige Spanier, der als einer der besten Spieler der Welt gilt, konnte nach der Niederlage kaum erklären, was genau schiefgelaufen war. „Es war ein Kampf gegen mich selbst in meinem Kopf,“ sagte Alcaraz unter Tränen, während er sich sichtlich um Fassung bemühte. Seine Nachteile auf dem Platz führten zu einem grauenvollen Einstieg ins Spiel, das nur 2:19 Stunden dauerte – die schnellste Niederlage für den Titelverteidiger in New York.
Van de Zandschulp: Von der Überlegung aufzuhören zum größten Sieg
Botic van de Zandschulp hingegen erlebte den wahrscheinlich besten Moment seiner Karriere. Mit einem Ranking von 74 in der Weltrangliste und nach einer enttäuschenden Saison, in der er bei keinem ATP-Turnier über die erste Runde hinaus kam, hatte er sogar über einen Rücktritt nachgedacht. „Ich war einfach nur ehrlich. Es gab den ernsthaften Gedanken,“ teilte der 28-Jährige mit und blickte auf die Schwierigkeiten zurück, die er in der Vergangenheit durchlebt hatte.
Nachdem er in diesem Sommer kleinere Turniere wie in Lüdenscheid spielte, konnte van de Zandschulp sein Selbstvertrauen wiederherstellen. Dies mündete in einem großen Coup gegen Alcaraz, der in dieser Saison sowohl bei den French Open als auch in Wimbledon triumphierte und bei den US Open stets mindestens das Viertelfinale erreicht hatte.
Der Verlauf des Spiels: Alcaraz hat einen schwachen Start
Obwohl Alcaraz im ersten Satz nahezu chancenlos war und keinen einzigen Gewinnschlag erzielte, gelang ihm im zweiten Satz ein bisschen Freude, als er van de Zandschulp den Aufschlag abnahm. „Ich habe das ganze Match befürchtet, dass er noch mit Besonderen kommt,“ so van de Zandschulp zum Druck, den er während des Matches empfand. Doch die Hoffnung von Alcaraz währte nur kurz, denn sein Kontrahent behielt die Oberhand und nutzte seine Chance im dritten Satz, als er das entscheidende Break zum 5:4 schaffte und anschließend den Sieg perfekt machte.
Van de Zandschulp, der von seiner beeindruckenden Leistung überwältigt war, sagte nach dem Match: „Mir fehlen die Worte. Es war ein unglaublicher Abend für mich.“ Währenddessen war Alcaraz enttäuscht über seine eigene Leistung. Sein Frust war unübersehbar, als er sich während des Spiels immer wieder selbst zur Selbstkritik aufforderte.
– NAG