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Handyverbot in Schulen: So verändert sich das Lernen in den Niederlanden

Seit Montag gilt an allen niederländischen Schulen ein Handyverbot während des Unterrichts, um Ablenkungen zu reduzieren und die Lernleistung der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, nachdem bereits in weiterführenden Schulen Handys tabu waren.

In den Niederlanden wurde am Montag ein landesweites Verbot von Handys in Schulen eingeführt. Dieser Schritt markiert eine bedeutende Änderung im Schulalltag und zielt darauf ab, die Konzentration der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts zu fördern. Zuvor galt bereits seit Beginn des Jahres ein Handyverbot in den weiterführenden Schulen, doch nun zieht das neue Regelwerk auch in die Grundschulen ein.

Das niederländische Kultusministerium in Den Haag hat die Einführung des Verbots damit gerechtfertigt, dass Handys die Aufmerksamkeit der Lernenden stören und ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren, negativ beeinflussen, was wiederum ihren Lernerfolg mindert. Diese Entscheidung spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die potenziellen Gefahren von Smartphones im Bildungsbereich wider.

Lockerungen und Ausnahmen beim Verbot

Trotz des Verbots ist die Nutzung von Mobiltelefonen in den Klassenzimmern nicht vollständig untersagt. Mobiltelefone dürfen weiterhin verwendet werden, wenn ihre Nutzung für den Unterricht erforderlich ist, wie beispielsweise beim Erlernen von Medienkompetenz. Zudem können Schüler, die aus medizinischen Gründen oder aufgrund einer Behinderung auf ein Handy angewiesen sind, dieses ebenfalls benutzen. Die verantwortlichen Schulen sind in der Lage, die spezifischen Regelungen zur Umsetzung des Verbots vor Ort zu gestalten.

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Eine interessante Beobachtung betrifft die Pausenzeiten: An Schulen, in denen Handys auch in den Pausen verboten sind, zeigt sich eine verbesserte Atmosphäre. Forscher der Radboud-Universität in Nijmegen, wie Loes Pouwels, berichten, dass die sozialen Interaktionen zunehmen und die Schüler wieder mehr miteinander reden. Diese positiven Effekte machen das Handyverbot nicht nur zu einer Frage der Konzentration, sondern auch zu einem Faktor für soziale Interaktionen innerhalb der Schule.

Die Diskussion über ein Handyverbot ist nicht neu und wurde in den letzten Monaten in den Niederlanden intensiv geführt. Verschiedene Kultusminister hatten anfänglich Bedenken gegen eine landesweite Regelung geäußert und plädierten stattdessen für individuelle Lösungen in den einzelnen Schulen. Auf der anderen Seite forderten viele Eltern, insbesondere für Grundschulkinder, eine striktere Handhabung, um dem Suchtpotenzial sozialer Medien entgegenzuwirken.

Die Entwicklung in den Niederlanden folgt einem wachsenden Trend in anderen Ländern. Beispiele wie Griechenland und Italien zeigen, dass auch dort Handys in Klassenräumen verbannt wurden. In Deutschland wird derzeit ebenfalls über ähnliche Maßnahmen diskutiert. Die OECD hat in einer aktuellen Studie einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones im Bildungswesen empfohlen, was die wachsende Besorgnis über die Auswirkung von Technologie auf das Lernen unterstreicht.

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– NAG

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