In den letzten Wochen hat die Genehmigung für den Bau einer Deponie der Deponieklasse I auf der Bergehalde Lohmannsheide bei Duisburg-Baerl für aufmerkende Diskussionen in der Region gesorgt. In diesem Kontext zeigen sich sowohl die Stadt Duisburg als auch die angrenzende Stadt Moers empört über die Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf, die den Planfeststellungsbeschluss am 5. August 2024 öffentlich ausgelegt hat.
Umweltbedenken im Fokus
Die geplante Deponie soll mehr als fünf Millionen Tonnen mineralischer Abfälle aufnehmen und über einen Zeitraum von 15 Jahren betrieben werden. Diese Vorgehensweise stößt auf Widerstand von Bürgerinnen und Bürgern sowie Umweltverbänden, die aufgrund der zu erwartenden Umweltbelastungen und möglichen Gefahren für die Gesundheit und die Natur vehement gegen die Reaktivierung der Halde argumentieren.
Politische Reaktionen
Die Kritik wird lautstark von den beiden Ratsfraktionsvorsitzenden der Duisburger SPD und CDU, Bruno Sagurna und Thomas Mahlberg, unterstützt. Sie äußerten sich unisono verwundert über die Entscheidung der Bezirksregierung und betonten, dass sie die ablehnende Haltung der Stadt Duisburg seit 2020 beibehalten wollen. „Wir werden die Umweltverträglichkeitsprüfung sorgfältig überprüfen und mögliche rechtliche Schritte erwägen“, so die beiden Politiker.
Rechtsmittel und Zukunftsaussichten
Gegen den Planfeststellungsbeschluss besteht die Möglichkeit, innerhalb eines Monats beim Oberverwaltungsgericht des Landes NRW in Münster Klage einzureichen. Die Stadt Moers hat bereits signalisiert, dass sie diesen Schritt in Erwägung zieht. Sagurna und Mahlberg unterstrichen die Wichtigkeit, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Vorhaben zu stoppen. „Wir sind den Anwohnerinnen und Anwohnern einen aktiven Einsatz schuldig“, fügten sie hinzu.
Gemeinschaftliches Handeln der Bürger
Das Geschehen um die Bergehalde Lohmannsheide ist nicht nur eine kommunale Angelegenheit. Es hat das Potenzial, als Musterbeispiel für andere betroffene Gemeinden zu dienen, die sich gegen ähnliche Projekte zur Wehr setzen müssen. Je mehr Bürger sich zusammen schließen, desto hörbarer wird ihre Stimme in den Entscheidungen, die ihre Umwelt betreffen. Die Reaktionen zeigen, dass die Menschen in Duisburg und Moers für ihre Rechte und die Gesundheit ihrer Region kämpfen.
Fazit
Die anhaltenden Bedenken der Bevölkerung und der politischen Vertreter verdeutlichen, wie wichtig es ist, beim Thema Abfallentsorgung die Umwelt und die Lebensqualität der Anwohner in den Vordergrund zu stellen. Auch wenn die Genehmigung erteilt wurde, bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Bau der Deponie möglicherweise zu stoppen und eine nachhaltige Lösung für die Region zu finden.
– NAG