Am Freitag, dem 27. September, um 19:30 Uhr wird die Oper Duisburg zur Kulisse für ein faszinierendes musikalisches Highlight. Der Kulturkreis Hösel (KKH) lädt sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder zu einem besonderen Operettenabend ein. Treffpunkt ist bereits um 19:15 Uhr im Foyer der Oper. Gezeigt wird die Operette „Märchen im Grand-Hotel“, ein Werk des deutsch-ungarischen Komponisten Paul Abraham.
Abraham, ein bedeutender Komponist der frühen 20. Jahrhunderts, erlebte während der nationalsozialistischen Ära eine dramatische Wende in seinem Leben, als seine Kunst als „entartet“ betrachtet wurde. Dies führte zu seiner Flucht nach Budapest. In der Operette „Märchen im Grand-Hotel“ kombiniert er verschiedene musikalische Stile und erzählt eine Geschichte über Schein und Sein. Das Motto der Inszenierung, „Hollywood meets Cannes“, spiegelt sich in der bunten Mischung aus Jazz, Tango, Walzern und spannenden Rhythmen wider.
Handlung und Charaktere
Die Handlung dreht sich um Marylou, die selbstbewusste Tochter eines amerikanischen Filmproduzenten, dessen Geschäfte kurz vor der Pleite stehen. Entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, reist sie über den Atlantik nach Südfrankreich, wo sie in einem schillernden Grand Hotel ein aufregendes Abenteuer erwartet. Dort begegnet sie einer Vielzahl von skurrilen Charakteren, darunter eine extravagante Infantin, ihr eitel auftretender Verlobter und ein romantischer Hotelerbe, der undercover als Zimmerkellner agiert. Dieses Ensemble könnte kaum aufregender sein, und die Geschichte scheint wie aus einem Hollywood-Drehbuch zu stammen.
Die Musik von Paul Abraham ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch vielfältig. Von Walzern bis hin zu Foxtrott und modernen Schlagern, die Klänge bringen das Publikum in Stimmung. Die Aufführung verspricht, das Publikum mit eindrucksvoller Musik und charismatischen Darstellern zu begeistern und entführt die Zuschauer in eine Welt voller Glanz und Glamour.
Veranstaltungsdetails
Die Veranstaltung findet im renommierten Opernhaus Duisburg, am Opernplatz 1 in Duisburg statt. Der Kulturkreis hat für seine Mitglieder und Interessierte zwei Reihen reserviert, was den Gästen eine hervorragende Sicht auf die Aufführung garantiert. Für die Anreise steht eine Tiefgarage am König-Heinrich-Platz zur Verfügung, die nur etwa zwei Minuten Fußweg vom Opernhaus entfernt ist. Die Dauer der Veranstaltung beträgt rund 2 Stunden und 45 Minuten, sodass die Zuschauer ausreichend Gelegenheit haben, in die musikalische Welt von Paul Abraham einzutauchen.
Wer sich kurzfristig entschließen möchte, das Spektakel zu besuchen, sollte sich zügig anmelden. Die Anmeldungen werden unter der Website kulturkreis-hoesel.de/programm entgegengenommen. Es besteht auch die Möglichkeit, Fahrgemeinschaften zu bilden, wo notwendig, sodass eine entspannte Anreise gewährleistet ist.
Der Besuch dieser Operette stellt nicht nur ein kulturelles Ereignis dar, sondern auch eine Hommage an einen Komponisten, der trotz widriger Umstände eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der Operette machte. Paul Abrahams Kunst wirkt heute lebendiger denn je, und mit „Märchen im Grand-Hotel“ wird eine Zeit und eine Ära lebendig, die von schillernden Geschichten und intensiven Emotionen geprägt ist.
Ein unvergessliches Erlebnis erwarten die Zuschauer
Der Abend verspricht nicht nur ein unterhaltsames Programm, sondern bietet auch einen Einblick in das kreative Schaffen eines Komponisten, der seine Wurzeln in der europäischen Musiktradition hatte und gleichzeitig Elemente der populären amerikanischen Musik aufgriff. Die Nervenkitzel und die Emotionen, die im Grand Hotel stattfinden, verpackt in einer bunten musikalischen Präsentation, wird das Publikum in ihren Bann ziehen und möglicherweise mitnehmen auf eine Reise durch die goldene Ära der Operette.
Paul Abrahams Leben und Werk
Paul Abraham wurde 1892 in Budapest geboren und gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Werke zeichnen sich durch eine Mischung aus klassischen Elementen und zeitgenössischen Stilen aus, die der damaligen Zeit entsprach. Größere Bekanntheit erlangte er durch Operetten wie „Die Blume von Hawaii“ und „Viktoria und ihr Husar“. Diese Werke kombinieren oft Melodien, die sowohl eingängig als auch musikalisch komplex sind.
Seine Karriere wurde jedoch durch die politischen Umstände in Deutschland und Ungarn stark beeinträchtigt. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten sah er sich gezwungen, seine Heimat zu verlassen, da seine Musik als „entartet“ eingestuft wurde. Diese Erfahrung prägte nicht nur seinen Lebensweg, sondern beeinflusste auch die Themen und Stile, die er nach seiner Flucht in seinen Kompositionen behandelte.
Die gesellschaftlichen Hintergründe der Operette
„Märchen im Grand-Hotel“ spiegelt nicht nur die kreative Schaffenskraft Abrahams wider, sondern auch die gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. In den 1920er Jahren erlebte Europa eine Phase des sozialen und kulturellen Wandels, geprägt von einem wachsenden Einfluss der Massenkultur und neuartigen Unterhaltungsmöglichkeiten. Hollywood repräsentierte dabei den amerikanischen Traum und zog viele Europäer in seinen Bann, während der aristokratische Lebensstil zunehmend in Frage gestellt wurde.
Die Operette thematisiert den Kontrast zwischen glamourösem Leben und der Realität, die viele Menschen erlebten. In den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs in den USA und der politischen Unsicherheit in Europa, kommen die Themen von Schein und Sein auf, was die Menschen sowohl in ihrer Arbeit als auch in ihren Träumen beschäftigte. Dieser kulturelle Kontext macht Abrahams Werk heute so relevant und verleiht der Aufführung eine tiefere Bedeutung.
Aktuelle Relevanz von Operetten
Operetten erleben in den letzten Jahren eine Renaissance, sowohl auf der Bühne als auch in der allgemeinen Kultur. Immer mehr Theaterhäuser und Kulturinstitutionen setzen auf klassische Werke wie die von Paul Abraham, um jüngere Generationen anzusprechen und die zeitlose Attraktivität dieser Kunstform zu zeigen. Daher werden Operetten immer häufiger in neuen, zeitgemäßen Interpretationen gezeigt, die den dynamischen Rhythmus der Originalmusik mit modernen Inszenierungen verbinden.
Über die kulturelle Bedeutung hinaus wirken sich Operetten besonders positiv auf das Gemeinschaftsgefühl aus. Sie bieten eine Plattform für gesellschaftliche Interaktion, sei es durch Besuchergruppen oder soziale Abende, wie sie vom Kulturkreis Hösel organisiert werden. Die Veranstaltung am 27. September ist ein Beispiel für diese Bemühungen, Menschen zusammenzubringen und Kultur auf eine zugängliche und unterhaltsame Weise zu erleben.
– NAG