In der beschaulichen Gemeinde Kröv an der Mosel hat ein erschütterndes Unglück die lokale Gemeinschaft zutiefst betroffen gemacht. Vier Tage nach dem dramatischen Hotel-Einsturz, der zwei Menschen das Leben kostete, wurde am frühen Samstagmorgen die zweite Leiche, die des vermissten Hotelbesitzers, aus den Trümmern geborgen. Die Trauer um die Opfer ist allgegenwärtig, während die Gemeinde versucht, mit der Tragödie umzugehen.
Gemeinschaft steht zusammen
Das Unglück hat eine Welle der Solidarität in Kröv ausgelöst. Eine Gruppe von Gastronomen hat bereits eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um der trauernden Hotelbesitzerfamilie finanziell unter die Arme zu greifen. Auf dem Internetportal „GoFundMe“ sind bis Freitagmittag über 50.000 Euro zusammengekommen. „Damit sie in Ruhe trauern können und sich nicht so sehr um das Finanzielle sorgen müssen“, heißt es in dem Aufruf. Auch für die niederländische Familie, die unter den Verschütteten leidet, gibt es ähnliche Bemühungen.
Ursache für den Einsturz bleibt ungewiss
Was genau zu dem folgenschweren Vorfall führte, ist bislang nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion der Verstorbenen angeordnet. Der Gutachter, der sich bereits am Donnerstag vor Ort mit der Lage vertraut machte, empfahl den Abriss des stark beschädigten Gebäudes, um die Toten sicher bergen zu können. Eine hohe Einsturzgefahr blieb bestehen, weshalb sofortige Maßnahmen ergriffen wurden.
Abrissarbeiten unter hoher Vorsicht
Die Bergung des letzten Opfers wurde durch Abrissarbeiten ermöglicht, die am späteren Samstagmittag begonnen hatten. Ein spezieller Bagger mit langem Arm war erforderlich, um gefährliche Mauern und Balken abzutragen und Zugang zu den unzugänglichen Bereichen zu schaffen. Die Polizei berichtete, dass der Abriss in einem Radius von 150 Metern abgesperrt wurde, um Anwohner vor drohenden Gefahren zu schützen. Durch die Arbeiten wurde auch eine erhöhte Staubbelastung festgestellt, sodass die Bevölkerung gebeten wurde, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Bauliche Auswirkungen auf die Umgebung
Die tragischen Ereignisse haben auch Risse in nahegelegenen Gebäuden sichtbar gemacht. Die Polizei untersucht derzeit, ob diese Risse in Verbindung mit dem Einsturz stehen oder ob es sich um bereits bestehende Schäden handelt. Die Klärung dieser Fragen ist entscheidend, um die strukturelle Sicherheit der umliegenden Gebäude zu gewährleisten.
Ein Ort des Innehaltens
Um der Opfer zu gedenken, wird am Sonntag ein Gottesdienst in Kröv stattfinden, der unter dem Motto „gemeinsames Innehalten und Haltgeben“ steht. Die Menschen sind eingeladen, zusammenzukommen und ihre Trauer zu teilen. In der Einladung der Polizeiseelsorge wird betont: „Jeder ist willkommen.“ Der Einzelne erlebt in solch schweren Zeiten oft das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Unterstützung, und dieser Gottesdienst ist eine Gelegenheit dazu.
Insgesamt zeigt diese Tragödie die Verletzlichkeit, aber auch die Stärke von Gemeinschaften in schweren Zeiten. Die Hoffnung der Anwohner ist, dass sie gemeinsam durch diesen Schmerz hindurchfinden können.
– NAG