Los Angeles sagt derzeit einem schockierenden Vorfall den Kampf an: dem Tod des ehemaligen «Friends»-Stars Matthew Perry. Die Umstände seines Ablebens beschäftigten nicht nur die Öffentlichkeit, sondern riefen auch die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan. Die Ermittlungsergebnisse überraschten viele und enthüllten ein kriminelles Netzwerk, das offenbar die Verletzlichkeit des Schauspielers ausnutzte.
Der frisch vor Gericht stehende Arzt aus San Diego wird beschuldigt, eine direkte Rolle in den Ereignissen rund um Perrys Tod gespielt zu haben. Medienberichten zufolge will der 54-Jährige Verantwortung übernehmen und eingestehen, dass er Ketamin – ein Narkosemittel, das zur Behandlung von Menschen mit schwer therapierbaren Depressionen eingesetzt werden kann – beschafft hat. Dies geschah offenbar in einer illegalen Art und Weise, indem er einem Kollegen in Los Angeles ein gefälschtes Rezept für das Medikament ausstellte. Die Richterin, die den Fall behandelt, hat es ihm zudem untersagt, weiterhin als Arzt tätig zu sein. Trotz dieser gravierenden Vorwürfe konnte der Arzt gegen Kaution auf freien Fuß gelangen. Er muss sich jedoch auf eine mögliche Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren einstellen.
Hintergründe und Details
Die Ermittlungen zu Perrys Tod, der letzten Oktober in seinem Whirlpool entdeckt wurde, begannen nach der Festnahme von fünf Personen, darunter auch andere Ärzte und eine als „Ketamin-Königin“ bekannte Drogenlieferantin. Diese Personen sollen in einem weitreichenden kriminellen Untergrundnetzwerk verwickelt sein, das die Suchtprobleme von Perry ausgenutzt hat, um persönliche Gewinne zu erzielen. Der Staatsanwalt Martin Estrada sprach von einem „unbemerkt gebliebenen Monstrum“, das durch die Ermittlungen aufgedeckt wurde.
Ein Assistent des Schauspielers hat bereits gestanden, Ketamin für Perry beschafft und ihm diese Droge, ohne jegliche medizinische Expertise, gespritzt zu haben. Dies bringt den 59-Jährigen in eine gefährliche Lage, denn ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Dieser Fall wirft ein grelles Licht auf die Auswüchse des Drogenmarktes und die Gefahren, die Prominente manchmal fahrlässig eingehen, wenn sie sich in Suchterkrankungen und Therapieformen begeben.
Die Tragik von Matthew Perrys Geschichte zieht sich durch zahlreiche Brennpunkte: Sein öffentlicher Kampf gegen Sucht und auch die dunklen Wege, die er einschlug, um sich von seinen inneren Dämonen zu befreien. Berichten zufolge hat er sich einer Ketamin-Therapie unter ärztlicher Aufsicht unterzogen, aber die Abhängigkeit nach Drogen und Alkohol führte dazu, dass er sich das Mittel zusätzlich auf dem Schwarzmarkt beschaffte. Diese Entwicklung ist nicht nur für Perry tragisch, sondern steht auch für die Herausforderungen, denen viele Menschen, gerade auch in der Vorzeigewelt der Stars, gegenüberstehen.
Ketamin hat eine lange Geschichte als Narkosemittel, wird jedoch auch als illegale Droge und gelegentlich als Partydroge missbraucht. Dieses Dilemma um die Nutzung von Ketamin speist sich aus seiner medizinischen Relevanz und den zuweilen verheerenden Nebenwirkungen. Es ist daher von enormer Wichtigkeit, dass solche Fälle die Diskussion um Sucht und die Verantwortung von Fachleuten anstoßen. Die laufenden Verfahren werden nicht nur über den tragischen Vorfall aufklären, sie könnten ebenfalls insgesamt zur Bewusstseinsbildung über die Gefahren von Drogenmissbrauch und der Rolle von Mediziner und Drogenhändlern in solchen Tragödien beitragen.
– NAG