Florian Wirtz hat sich am gestrigen Abend mit einem eindrucksvollen Champions-League-Debüt bei Feyenoord Rotterdam in die Geschichtsbücher eingetragen. Der 21-jährige deutsche Nationalspieler führte Bayer Leverkusen zu einem glanzvollen 4:0-Sieg und zeigte dabei eine bemerkenswerte Leistung, die selbst erfahrene Spieler in den Schatten stellte. Nach beinahe zwei Jahren Abwesenheit auf der europäischen Bühne war dies der Auftakt für die Werkself, und Wirtz stellte mit zwei Toren in der ersten Halbzeit seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis.
„Ich hatte mich schon die letzten Tage sehr auf das Spiel gefreut, und so bin ich auch reingegangen“, sagte Wirtz nach der Partie beim Streamingdienst DAZN. Überraschend für ihn war nicht nur der Sieg, sondern auch die Tatsache, dass er gleich zwei Treffer erzielen konnte: „Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ich mich mit zwei Toren aus der ersten Halbzeit hier rausgehe.“ Mit diesen Toren nahm Wirtz nicht nur Einfluss auf das Spiel, sondern machte auch Geschichte: Laut Opta ist er der erste deutsche Spieler, der bei seinem Champions-League-Debüt mehr als ein Tor erzielte.
Feyenoord hatte kaum eine Chance
Der Verlauf des Spiels ließ keinen Zweifel daran, dass Bayer Leverkusen der klare Favorit war. Neben den Toren von Wirtz erzielte Alejandro Grimaldo in der 30. Minute und es gab ein Eigentor des deutschen Keepers Timon Wellenreuther, das die Anzahl der Treffer auf vier erhöhte. Die 50.000 Fans im Stadion, die vor dem Anpfiff eine beeindruckende Atmosphäre kreiert hatten, mussten sich bald darauf mit einem Pfiff von ihrem Team verabschieden. Granit Xhaka, einer der Spieler von Leverkusen, äußerte sich nach dem Spiel lobend: „Gegen einen sehr guten Gegner so zu spielen – Kompliment an die Mannschaft. 4:0 auswärts nehmen wir gerne mit.“
Feyenoord, der niederländische Vizemeister der Vorsaison, startete alles andere als optimal in die neue Saison der Eredivisie und konnte in insgesamt vier Spielen nur einen Sieg verbuchen. Im Spiel gegen Leverkusen hatten sie schlichtweg keine Chance. Wirtz eröffnete das Scoring bereits in der 5. Minute, nachdem er eine Ballberührung von Robert Andrich im Mittelfeld clever ausnutzte.
Ein beeindruckendes Debut und der Weg nach vorn
Die Leistung von Wirtz war nicht nur individuell berauschend; auch als Mannschaft zeigte Leverkusen eine hohe Effizienz. Obwohl Feyenoord kurz vor Wirtz‘ zweitem Tor selbst versuchte, zum Ausgleich zu kommen, wurden sie durch eine Abseitsentscheidung in der 9. Minute gestoppt. Der erste Treffer Grimaldos resultierte aus einem etwas glücklichen Zusammenspiel, das dank einer Ablenkung zustande kam. Wirtz‘ zweites Tor war hingegen ein Paradebeispiel für sein technisches Können; nach einer hervorragenden Flanke von Jeremie Frimpong verwertete er den Pass gekonnt.
Feyenoord-Coach Brian Priske versuchte in der Halbzeitpause, seine Mannschaft neu einzustellen. Trotz einiger Wechsel und einem mutigen Aufbäumen konnte das Team aus Rotterdam nicht mehr an die vorangegangene Leistung anknüpfen. Bayer Leverkusen dominierte das Spiel weiterhin und hielt das Tempo hoch, auch wenn sie nicht mehr auf „Vollgas“ spielten. Wirtz wurde schließlich etwa zwanzig Minuten vor Ende des Spiels ausgewechselt, nachdem er entscheidenden Einfluss auf den Verlauf genommen hatte.
Der klare Sieg in Rotterdam bringt Bayer Leverkusen in eine komfortable Position in ihrer Champions-League-Gruppe und gibt dem Team viel Selbstvertrauen für die bevorstehenden Herausforderungen. Wirtz, dessen Auftritt unter den Augen vieler Scout und Fans für Aufsehen sorgte, hat bewiesen, dass er für große Bühnen geboren ist. Wie es scheint, ist dies erst der Anfang einer vielversprechenden Karriere.