Duisburg

Brasilien sperrt X von Elon Musk: Bluesky erlebt Nutzerboom

Die Sperrung von Elon Musks Plattform X in Brasilien durch Richter Alexandre de Moraes führt zu einem sprunghaften Anstieg von über einer Million neuen Nutzern für die Konkurrenz-App Bluesky, was die Relevanz der Plattform angesichts von Musks Kontroversen und Vorwürfen wegen des Umgangs mit Hassrede unterstreicht.

In den letzten Tagen hat eine Entwicklung in Brasilien für einiges Aufsehen gesorgt: Die Online-Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, wurde durch eine gerichtliche Verfügung gesperrt. Diese Maßnahme, angeordnet von Richter Alexandre de Moraes, spiegelt die Bedenken wider, die viele Menschen weltweit bei der Verbreitung von Hassrede und Falschinformationen auf sozialen Medien haben. Inmitten dieser Kontroversen hat der kleinere Konkurrent Bluesky die Gelegenheit genutzt und damit scheinbar einen erheblichen Anstieg an neuen Nutzern verzeichnet.

Die Zahlen sprechen für sich: Bluesky hat laut eigenen Angaben in nur wenigen Tagen eine Million neue Nutzer gewonnen. Die Plattform gewinnt zunehmend an Beliebtheit und zieht vor allem jene an, die mit den Entwicklungen bei X unzufrieden sind. X hat in Brasilien laut Schätzungen rund 20 Millionen Nutzer. Die Verbindung zum Erfolg von Bluesky zeigt, wie schnell sich die Dynamik im Bereich sozialer Medien ändern kann, insbesondere wenn polemische Entscheidungen und rechtliche Konflikte im Spiel sind.

Die Gründe für die Sperrung von X

Richter de Moraes hat X schon seit längerem eine unzureichende Bekämpfung von Hassrede und Fake News vorgeworfen. Sein jüngster Schritt, die Plattform zu sperren, resultierte aus der Weigerung von X, bestimmte Konten rechter Aktivisten zu sperren. Diese Konten waren dafür bekannt, Verschwörungstheorien und Falschinformationen zu verbreiten. Der Konflikt eskalierte, als Musk, der CEO von X, die Angelegenheit als gesetzwidrig bezeichnete und eine Geldstrafe ignorierte. Die Spannungen zwischen dem Tech-Milliardär Elon Musk und der brasilianischen Justiz zeigen, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen Technik, Rechtsprechung und gesellschaftlicher Verantwortung sein können.

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Die Auseinandersetzung erhielt zusätzliche Aufmerksamkeit, als Musk einem Ultimatum, das einen Rechtsvertreter für Brasilien forderte, nicht nachkam und die Plattform daraufhin gesperrt wurde. Musks Reaktion, er nannte den Richter einen „bösen Diktator“, belegt seine aggressive Verteidigung der Freiheit im Netz, die jedoch in Einzelfällen kritisch hinterfragt wird.

Alternativen zu X im Aufwind

Bluesky ist nicht die einzige Plattform, die von diesen Entwicklungen profitieren könnte. Es gibt auch andere Alternativen, die in der letzten Zeit an Popularität gewonnen haben. So ist Threads, eine Plattform des Mutterkonzerns Meta, mit etwa 200 Millionen monatlich aktiven Nutzern derzeit die am häufigsten genutzte X-Alternative. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Bluesky und andere Plattformen es langfristig schaffen, eine signifikante Nutzerbasis aufzubauen, die mit der Dominanz von X konkurrieren kann.

In Anbetracht der Instabilität und der wachsenden Sorgen um die Integrität sozialer Medien wird deutlich, dass die Nutzer immer auf der Suche nach verlässlichen Plattformen sind. Während die einen aufgrund der Provokationen und Spannungen bei X zu Alternativen tendieren, feiern kleine Plattformen wie Bluesky ihren Aufschwung. Dies könnte möglicherweise einen Trend unterstreichen, der eine neue Herangehensweise an soziale Netzwerke fordert, die Werte wie Wahrheit und Respekt in den Vordergrund stellt.

– NAG

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