Die Gebäudereinigung steht im Fokus einer bedeutenden Lohnforderung. Die IG BAU Düsseldorf, die Gewerkschaft der Gebäudereiniger, setzt sich vehement für eine Erhöhung der Löhne in der Branche ein. Im Kreis Mettmann wird ein Anstieg des Stundenlohns um drei Euro gefordert, was den Mindestlohn auf 16,50 Euro pro Stunde anheben würde. Tino Brüning, der Vorsitzende der IG BAU Düsseldorf, betont, dass dies der Lohn sei, den die meisten Reinigungskräfte im Gebiet verdienen und dass es höchste Zeit sei, diese harte Arbeit angemessen zu entlohnen.
Brüning weist darauf hin, dass eine Vollzeitbeschäftigte im Reinigungssektor mit dieser Erhöhung auf knapp 2.790 Euro brutto pro Monat käme. In der Realität haben jedoch viele Arbeitskräfte nur Teilzeitjobs und müssen oft zu ungünstigen Zeiten, etwa frühmorgens oder spätabends, arbeiten. „Dieser Sektor hat es in sich; es ist körperlich anstrengend und mit vielen Herausforderungen verbunden“, erklärt er und spricht die belastenden Situationen an, die Reinigungskräfte in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen erleben.
Forderungen nach fairen Löhnen
Die IG BAU argumentiert, dass die bisherigen Löhne nicht ausreichen, um Inflation und Lebenshaltungskosten zu decken. Viele der rund 4.020 Beschäftigten in der Gebäudereinigung im Kreis Mettmann, einschließlich zahlreicher Mini-Jobber, hätten keinen Cent an Inflationsausgleich erhalten. „Die Zeiten, in denen sich eine Gebäudereinigerin brav ans Ende der Lohnkette stellt, sind vorbei“, so Brüning nachdrücklich. Diese direkten Gespräche über angemessene Löhne könnten nun der Schlüssel zu fairen Arbeitsbedingungen in der Branche sein.
Besonders wichtig ist der Gewerkschaft auch die zukünftige Generation. Die Ausbildungsvergütung für Azubis im ersten Jahr soll um 150 Euro pro Monat angehoben werden, wodurch die Vergütung auf 1.050 Euro steigen würde. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Reiz der Berufe in der Gebäudereinigung zu erhöhen und die Attraktivität der Ausbildung zu steigern. Im dritten Ausbildungsjahr sollen die Auszubildenden sogar 1.500 Euro pro Monat verdienen, was einer Steigerung von 300 Euro im Vergleich zur alten Regelung entspricht.
Die beiden Parteien, die IG BAU und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks, treten diese Woche erneut in Verhandlungen, um über diese weitreichenden Forderungen zu diskutieren. Ein erfolgreicher Abschluss könnte nicht nur für die Reinigungskräfte im Kreis Mettmann, sondern für die gesamte Branche weitreichende positive Auswirkungen haben. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten wird dieser Schritt zunehmend als notwendig erachtet, um die Arbeitsbedingungen und die finanzielle Stabilität der Beschäftigten zu verbessern.
– NAG