Am Mittwoch, den 21. August, steht im Stadtteil Lörick eine wichtige Neuerung an: Das Quartiersprojekt „#mitwirken4“ eröffnet seine Türen im evangelischen Pfarrhaus am Grevenbroicher Weg 5. Ab 14.30 Uhr wird mit einer Einweihungsfeier der neue Standort eingeweiht, nachdem das Projekt zuvor in der Philippuskirche untergebracht war. Mit dieser Verlagerung soll ein Raum geschaffen werden, der den Bedürfnissen und Wünschen der Gemeinde noch besser gerecht wird.
Die Verantwortlichen für das Projekt, unter Leitung von Merle Forchmann von der Diakonie Düsseldorf, äußern sich positiv über die neue Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde Oberkassel. „Wir sind sehr dankbar, dass das leerstehende Pfarrhaus renoviert wurde. Hier können wir jetzt die meisten unserer Angebote fortführen,“ sagt Forchmann. Das Pfarrhaus bietet nicht nur einen schönen Garten, sondern auch Platz für verschiedene soziale Aktivitäten, die zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Stadtteil dienen soll.
Ehrenamtliche und Kooperationen stärken das Projekt
Ein herzlicher Applaus gebührt der großen Gruppe von Ehrenamtlichen, die das Projekt tatkräftig unterstützen. Laut Heinz Frantzmann, einem engagierten Ruheständler und Begleiter der Quartiersarbeit, sind zahlreiche Kooperationen mit anderen Organisationen entstanden. „Die Unterstützung durch den Seniorensportverein Düsseldorf-Oberkassel, die Initiative „hallo nachbar“, das Wohnstift Haus Lörick und den Heimatverein Löricker Buben ist von großem Wert für unsere Arbeit,“ erklärt er.
Zu den zentralen Angeboten des Quartiersprojektes gehört das monatliche Frühstück am Montagmorgen sowie das wöchentliche Nachbarschaftscafé am Mittwochnachmittag. Diese Veranstaltungen sollen als regelmäßige Treffpunkte für die Anwohner fungieren und helfen, die Nachbarschaft zu stärken. Das Ziel ist klar: Menschen aus Lörick sollen sich begegnen, miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsame Interessen entdecken.
Ein notwendiger Raum für alle Generationen
Frantzmann hebt die Bedeutung des Treffpunkts für die Gemeinschaft hervor: „Solch ein Treffpunkt im Stadtteil Lörick ist unbedingt notwendig. Es ist eine wichtige Anlaufstelle und ein Ort der Begegnung für Menschen aller Altersgruppen und Kulturen.“ Das Programm, das für die kommenden Monate entwickelt wurde, wird während der Eröffnungsfeier präsentiert. Es ist das Ergebnis intensiver Planung und der Berücksichtigung der Wünsche von Bürgern und Bürgerinnen im Stadtteil.
Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die evangelische Kirchengemeinde Oberkassel, die Diakonie Düsseldorf und die Glücksspirale, was dessen Nachhaltigkeit garantiert. In einer Zeit, in der Gemeinschaft und soziale Interaktion immer wichtiger werden, stellt das Quartiersprojekt „#mitwirken4“ einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des sozialen Miteinanders dar. Die neuen Räumlichkeiten sollen dazu beitragen, dass die Löricker Bevölkerung unerhört positive Erfahrungen macht und die Vielfalt der Gemeinschaft wertgeschätzt wird.
Ein neuer Anfang für Lörick
Die Eröffnung des Quartiersprojekts symbolisiert einen hoffnungsvollen Neustart für die Bürgerinnen und Bürger von Lörick. Die Teilnehmer dürfen sich auf zahlreiche Aktivitäten freuen, die nicht nur unterhalten, sondern auch den Dialog und das Verständnis zwischen den verschiedenen Generationen fördern sollen. „Wir leben in unterschiedlichen Zeiten, aber die Essenz bleibt gleich: Menschen zu verbinden und ein Umfeld zu schaffen, wo jeder willkommen ist,“ sagt Forchmann abschließend. Der Umzug des Projektes ist nicht nur eine bloße Standortverlagerung, sondern vielmehr ein Schritt in Richtung einer stärkeren und solidarischen Gemeinschaft.
Historische Parallelen
Bei der Betrachtung von Quartiersprojekten in Deutschland fallen historische Vorbilder auf, die ähnliche soziale Ziele verfolgten. Ein Beispiel wäre das „Soziale Wohnungsbauprogramm“ in den 1960er Jahren, das darauf abzielte, Wohnraum für einkommensschwache Bevölkerungsschichten zu schaffen und soziale Integration zu fördern. Damals wurden nicht nur Gebäude errichtet, sondern auch Gemeinschaftseinrichtungen, die das Miteinander förderten.
Ein weiterer vergleichbarer Ansatz ist das Konzept der „Nachbarschaftshilfe“, das nach dem Zweiten Weltkrieg populär wurde. Diese Initiativen boten den Menschen einen Raum zur gegenseitigen Unterstützung und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Anders als in der heutigen Zeit, wo zunehmend digitale Medien eine Rolle spielen, basierten diese frühen Bewegungen auf persönlichen Beziehungen und direkter Interaktion. Dennoch bleibt der zentrale Gedanke der Gemeinschaftsbildung auch heute wichtig, gerade in urbanen Räumen, wo Anonymität oft vorherrscht.
Hintergrundinformationen
Das Quartiersprojekt „#mitwirken4“ spiegelt eine wachsende gesellschaftliche Notwendigkeit wider, soziale Isolation zu bekämpfen und Begegnungsräume in urbanen Lebensräumen zu schaffen. Der demografische Wandel stellt viele Kommunen vor die Herausforderung, ältere Menschen einzubinden und ein alternatives Angebot für alle Altersgruppen zu schaffen. In Lörick zeigt sich dieser Trend besonders durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Institutionen.
Die Diakonie Düsseldorf, die als Träger dieser Initiative agiert, hat es sich zur Aufgabe gemacht, soziale Dienste bereitzustellen und Gemeinschaftsprojekte zu unterstützen. Diese Projekte werden insbesondere in Stadtteilen umgesetzt, in denen die soziale Struktur einem ständigen Wandel unterliegt. Die Rolle von Kirchen als Ort der Gemeinschaft hat sich dabei bewahrt und adaptiert, um den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden.
Statistiken und Daten
Laut aktuellen Studien ist die soziale Integration ein entscheidender Faktor für das Wohlergehen von Bürgern in städtischen Gebieten. Eine Umfrage des Deutschen Städtetages hat ergeben, dass über 35% der Bevölkerung in Städten von sozialer Isolation betroffen sind, insbesondere unter älteren Menschen. Es zeigt sich, dass Projekte wie „#mitwirken4“ einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten können.
Des Weiteren belegen Statistiken, dass Nachbarschaftsprojekte in der Regel zu einer erhöhten Zufriedenheit unter den Teilnehmern führen. Über 70% der Befragten in ähnlichen Projekten berichteten von einem besseren sozialen Netzwerk und einem Gefühl der Zugehörigkeit. Solche Daten unterstreichen die Wichtigkeit von Initiativen, die Begegnungsmöglichkeiten schaffen und die Gemeinschaft stärken. Die erfolgreiche Implementierung dieser Projekte könnte somit entscheidend zur sozialen Stabilität in Stadtteilen wie Lörick beitragen.
– NAG