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Max Kaeß, ein 25-jähriger Absolvent des Veranstaltungsfachwirts der IHK, sieht sich mit unerwarteten finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, nachdem ihm die Rückzahlung seines Aufstiegs-Bafög bescheinigt wurde. Er hatte sich fast zwei Jahre lang neben seiner beruflichen Tätigkeit auf die Prüfung vorbereitet und beantragte zur Finanzierung seiner Schulgebühren das Aufstiegs-Bafög. Kaeß, der als gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitet und zudem selbstständig als Caterer tätig ist, absolvierte die Fortbildung, die in Düsseldorf stattfand, und bestand die Prüfung sogar ein halbes Jahr früher.
Nach dem erfolgreichen Abschluss erhielt Kaeß jedoch einen Brief vom Landratsamt, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass er die Bafög-Förderung zurückzahlen müsse, da er die geforderte Teilnahmequote nicht erfüllt habe. Diese Rückforderung bedeutet für ihn einen Verlust von rund 3.500 Euro, die er in sein Unternehmen investieren wollte. Kaeß kritisiert das Bildungssystem, das seiner Meinung nach Eigeninitiative bestraft. Zwar räumt er ein, dass er zu Beginn der Fortbildung nicht alle erforderlichen Hausarbeiten eingereicht hat, doch versuchte er aktiv, eine Lösung zu finden. Er wandte sich an Landrat Elmar Stegmann, erhielt jedoch keine positive Rückmeldung.
Rahmenbedingungen des Aufstiegs-Bafög
Laut der Landratsamts-Sprecherin Sibylle Ehreiser ist das Aufstiegs-Bafög eine Bundesförderung, die bestimmten Teilnahmebedingungen unterliegt. Der Gesetzgeber fordert eine Mindestteilnahme von 70 Prozent am Unterricht, andernfalls wird eine Verkürzung der Fortbildung wie ein Abbruch gewertet. Inzwischen hat Kaeß das geforderte Geld überwiesen.
Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) bietet eine finanzielle Unterstützung für Teilnehmer an beruflichen Aufstiegsfortbildungen. Es zielt darauf ab, die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten und die Fortbildungsmotivation zu verbessern und damit langfristig den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Der Lebensunterhaltsbeitrag wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt, während die Kosten für Bildungsmaßnahmen bis zu 15.000 Euro gefördert werden können. Die Förderung ist unabhängig von der Durchführungsform, sei es Vollzeit oder Teilzeit, und beinhaltet auch Zuschüsse zu Materialkosten und besonderen Beiträgen für Familien.
Diese Bedingungen stellen sicher, dass die Förderung eine breite Unterstützung für verschiedene Berufsgruppen bietet, sind jedoch an strenge Teilnahmevorgaben gebunden, die, wie im Fall von Kaeß, zu unerwarteten Rückforderungen führen können, wenn diese nicht erfüllt werden.
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