Die Pläne für die Ansiedlung der Fachhochschule Dortmund am Hafen scheinen endgültig gescheitert zu sein. Bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit muss die Hochschule ihre Umzugspläne überdenken und ihre Strategie anpassen, was die Universitätslandschaft in Dortmund betrifft.
Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hatte die Vision, die FH an einen neuen Standort am Dortmunder Hafen zu bringen, stark unterstützt. Nun musste die Hochschule jedoch bekannt geben, dass sie diesen Entschluss nicht weiter verfolgen wird. Stattdessen plant die FH, ihre bestehenden Angebote am Standort an der Emil-Figge-Straße zu bündeln. Dies geschah in Abstimmung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen, das die Umzugspläne kritisch begleitet hat.
Gründe für den Rückzug
In einer Mitteilung erklärte die Fachhochschule Dortmund, dass sie intensive Prüfungen ihres Flächenbedarfs vorgenommen hatte. Obwohl der Hafen als „sehr attraktiv“ eingestuft wurde, bietet er nicht die erforderlichen Flächenpotenziale für eine langfristig gesicherte Unterbringung der Hochschule. Diese Rückmeldung hat die Entscheidung maßgeblich beeinflusst, die Pläne für den Standort endgültig fallen zu lassen.
Die Situation um die Fachhochschule Dortmund ist nicht neu; vielmehr handelt es sich bereits um den zweiten gescheiterten Versuch, einen neuen Standort zu finden. Im Juli 2023 hatte die FH ihre Beteiligung am „Smart Rhino“-Projekt zurückgezogen, welches ursprünglich eine zentrale Rolle in der Entwicklung des ehemaligen Hoesch-Geländes im Stadtteil Dorstfeld spielen sollte. Der Rückzug war geprägt von Konflikten zwischen dem Land NRW, das für die Immobilie verantwortlich ist, und der Thelen-Gruppe aus Essen, dem Eigentümer des betreffenden Geländes. Letztere wollte das FH-Gebäude erstellen und ausschließlich vermieten, was zu erheblichen Verzögerungen führte.
Bereits bei der Vorstellung des Alternativplans, die Hochschule am Hafen unterzubringen, gab es viel Kritik. Insbesondere die CDU äußerte Bedenken hinsichtlich der Eignung des neuen Standorts an der Speicherstraße, insbesondere, wenn man die Größe des Hochschulcampus mit 14.000 Studierenden und 1.000 Mitarbeitenden in Betracht zieht. Die Argumentation der CDU besagte, dass die Idee überstürzt und ohne Einbindung des Rates ins Leben gerufen wurde, was auf eine unzureichende Prüfung der Machbarkeit hinweist.
Tamara Appel, die Rektorin der FH Dortmund, erläuterte die Entscheidung: „Wir haben den Hafen als sehr gut geeignet für eine Zusammenführung unserer FH an einem Standort bewertet.“ Letztendlich zeigten jedoch die Ergebnisse der detaillierten Untersuchungen, dass der Standort nicht die notwendige Flexibilität und Entwicklungspotenziale bieten kann. Diese Faktoren seien in der dynamischen Hochschullandschaft von entscheidender Bedeutung.
Die Diskussion um die Ansiedlung der Fachhochschule Dortmund verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Bildungseinrichtungen stehen, wenn es darum geht, geeignete Standorte zu finden. Die Stadt und die FH müssen nun alternative Strategien entwickeln, um sicherzustellen, dass die Hochschule einen Platz findet, der sowohl den Bedürfnissen der Studierenden als auch der Mitarbeitenden gerecht wird.
– NAG