In Dortmund wird das Bedürfnis nach Naherholung und der Förderung der lokalen Natur kombiniert. Im Unionviertel, unweit der neu renaturierten Emscher, ist der Projektgarten Rheinische Straße entstanden, der nun um einen neuen Nasch-Ort erweitert wurde. Diese Initiative ist Teil der Kooperation „Gemeinsam für Emscher und Lippe“, einem gemeinschaftlichen Projekt zwischen der Emschergenossenschaft und dem Ministerium für Städtebau in Nordrhein-Westfalen.
Die Emscher, die in den letzten Jahren erheblich aufgewertet wurde, zieht sich als blaugrünes Band durch Dortmund. Was einst ein vernachlässigter Raum war, hat sich mittlerweile in einen ansprechenden Garten verwandelt, der den Bewohnern die Möglichkeit bietet, die Natur hautnah zu erleben. Hier gibt es nicht nur Beete und Wege, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen und Mitmachaktionen, organisiert von der EWEDO GmbH in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Dortmund und anderen lokalen Partnern.
Ein Ort für die Gemeinschaft
Der neue Nasch-Ort besteht aus Hochbeeten, die mit essbaren Pflanzen bestückt sind, sowie einem Unterstand, der Werkbänke für verschiedene Workshops bietet. Dieser Raum wird dazu genutzt, Kinder und Jugendliche für den Umgang mit der Natur zu begeistern und ihnen spielerisch zu zeigen, wie man aus ungenutztem Raum einen attraktiven Freizeitraum entwickeln kann. Diese Praktiken fördern nicht nur das Wissen über Pflanzen und Gärten, sondern stärken auch das Bewusstsein für die lokale Flora.
Ein weiterer Unterstützer des Projekts ist der Ernährungsrat Dortmund sowie der Schlaraffenband Ruhr. Diese Gruppen setzen sich für die Schaffung von essbaren Städten ein und haben es sich zur Aufgabe gemacht, entlang der Radwege der Region weitere Nasch-Orte zu etablieren. Dies eröffnet den Bürgern die Möglichkeit, während ihrer Freizeit aktiv mit der Natur zu interagieren.
Die Gesamtinvestition in den Nasch-Ort betrug 9.970 Euro, wobei 80 Prozent der Kosten durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes gedeckt wurden. Die Emschergenossenschaft hat einen Eigenanteil von 20 Prozent übernommen. Diese Finanzierung verdeutlicht die Bedeutung, die der Umwelt- und Naturbildung in der Urbanisierung heute zugemessen wird.
Eine interessante Facette des Projektes ist die Feier des 125-jährigen Bestehens der Emschergenossenschaft in diesem Jahr. Die Organisation hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1899 erheblich weiterentwickelt und ist heute ein führender Anbieter von Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland. Ihr bekanntestes Projekt, der Emscher-Umbau, hat die Abwasserinfrastruktur im Ruhrgebiet revolutioniert. Im Laufe dieses umfangreichen Projekts wurden insgesamt 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und über 130 Kilometer neue Freizeitwege angelegt, um den Zugang zur Natur entlang der Emscher zu erleichtern.
Der neu gestaltete Projektgarten Rheinische Straße wird somit nicht nur zu einem Ort für die Begegnung von Menschen und der Natur, sondern auch zu einem Symbol für die Bevölkerung von Dortmund, wie städtebauliche Maßnahmen in Einklang mit ökologischen Zielen gebracht werden können.
Die Initiative zur Schaffung eines Nasch-Ortes ist somit ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinschaftliche Anstrengungen dazu beitragen, städtische Räume zu verbessern und die Natur wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. Die Öffnungszeiten des Projektgartens sind von Montag bis Freitag, 8:30 bis 13:30 Uhr, und unter der Adresse Rheinische Straße 248, 44147 Dortmund, erreichbar.
Für weiterführende Informationen zu diesem spannenden Projekt, lesen Sie auf www.mengede-intakt.de.