Dortmund

Nachhaltige Mode in Dortmund: Hofius beendet Produktion nach 40 Jahren

Nach 40 Jahren stellt der Dortmunder Modehändler „Hofius“ aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der zunehmenden Schließung belieferter Einzelhändler im Jahr 2024 endgültig seine Produktion ein und kritisiert die Folgen der Fast-Fashion-Industrie für nachhaltige Mode.

Die Modewelt in Dortmund erlebt aktuell einen schweren Rückschlag, der in der Innenstadt deutliche Spuren hinterlässt. Der Dortmunder Modeanbieter „Hofius“ hat angekündigt, nach 40 Jahren seine Produktion einzustellen. Diese Entscheidung ist besonders bemerkenswert, da das Unternehmen sich auf nachhaltige Kleidung spezialisiert hatte und in einer Zeit, in der immer mehr Verbraucher Wert auf umweltfreundliche Mode legen, eine Vorreiterrolle einnahm. Die Ankündigung wurde auf der Unternehmenswebsite von den Schwestern Lena und Nora Dümer veröffentlicht, die leitend in dem Unternehmen tätig sind.

Der Einzelhandel in der Dortmunder Innenstadt leidet nach wie vor, eine Entwicklung, die sich durch die Schließung des Traditionsstores „Van Laack“ im August noch verstärkt hat. „Hofius“ geht nun einen ähnlichen Weg und sieht sich angesichts der anhaltenden Herausforderungen und der zu beobachtenden Schließungen vieler Einzelhändler gezwungen, die eigene Produktion zu beenden. Die letzten Kollektionen, die auf Herbst und Winter abzielen, werden die letzten Produkte des Hauses sein.

Emotionale Ankündigung und die Realität der Modebranche

Auf ihrer Website thronte eine emotionale Nachricht, die sowohl die treue Kundschaft als auch die eigene Enttäuschung über die Entwicklung deutlich machte. „Voller Vorfreude sind wir ins Jahr 2024 gestartet. Wir wollten mit Ihnen 40 Jahre Mode von Hofius feiern“, verkündeten die Dümer-Schwestern. Doch die Realität sieht anders aus. „Wir müssen den Schluss ziehen, dass wir die Produktion wirtschaftlich nicht mehr aufrechterhalten können“, erklärt das Unternehmen. Diese Aussage spiegelt die allgemeine Unsicherheit wider, mit der viele inhabergeführte Geschäfte konfrontiert sind, die Wert auf Qualität legen und sich gegen die vorherrschende „Fast-Fashion“-Kultur behaupten.

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Die Gründerin von „Hofius“, Sabine Hofius, äußerte sich kritisch über die landschaftlichen Veränderungen in der Modebranche und hob hervor, wie schwierig es für kleinere, qualitative Geschäfte geworden ist. Insbesondere das überbordende Angebot der Fast-Fashion-Industrie hat dazu beigetragen, dass viele Kunden die Wertigkeit von Kleidung nicht mehr zu schätzen wissen. „Es wird viel zu viel Kleidung weggeworfen. Das ist Ressourcenverschwendung in einer Zeit, in der alle von Klimaschutz reden“, führt Lena Dümer weiter aus und kritisiert die bestehenden Trends in der Modewelt.

Zukunft von „Hofius“ und die Läden vor Ort

Trotz der traurigen Nachricht bezüglich der Produktion bleibt der Einzelhandel von „Hofius“ in Dortmund für die Kunden weiterhin bestehen. Die Geschäfte im Kreuz- und Rosenviertel bleiben geöffnet, auch wenn unklar ist, was genau mit diesen in Zukunft geschehen wird. „Hofius“ informiert seine Kunden außerdem, dass bis zum 21. September letzte Bestellungen entgegengenommen werden und dass exklusive Einzelanfertigungen möglich sind. Damit haben die Kunden noch einmal die Gelegenheit, die Produkte zu erwerben, die sie schätzten.

Während der Umstellungsprozess für das Unternehmen schmerzhaft ist, gibt es auch Lichtblicke. Lena und Nora Dümer betonen eine positive Einstellung und hoffen auf neue Möglichkeiten: „Wir gehen jetzt einen Schritt nach dem anderen. Manchmal schließt sich ja auch eine Tür und eine andere geht auf.“ Diese Haltung könnte in der gegenwärtigen Zeit, die für viele Einzelhändler turbulent ist, der Schlüssel zur Zukunft ihrer Geschäfte sein.

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– NAG

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