Im Stadtgebiet von Dortmund gibt es einen neuen Vorstoß, der vor allem die Parkplatzsituation in städtischen Wohngebieten verbessern könnte. Die Ratsfraktion der Grünen hat einen Antrag im Ausschuss für Stadtplanung eingebracht, der vorsieht, die Nutzung von Supermarktparkplätzen zu erweitern. Geplant ist, dass Anwohner auch außerhalb der Geschäftszeiten auf diesen Stellplätzen parken können – eine Praxis, die in anderen Städten wie Düsseldorf bereits umgesetzt wird.
Die Parkplatzsuche in vielen Dortmunder Stadtteilen gestaltet sich oft als herausfordernd. Thomas Eltner, Mitglied des Ausschusses, beschreibt das Potential dieses Vorschlags: „Das kann den Parkdruck in den Wohnvierteln entspannen und mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr, für die Begrünung der Stadt und für mehr Aufenthaltsqualität schaffen.“ Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, dass Autofahrer zum Feierabend nicht mehr stundenlang nach freien Parkplätzen suchen müssen.
Analysen zur Parkplatzsituation
Die Grünen stützen ihren Antrag auf eine Analyse des Thinktanks „Agora Verkehrswende“. Diese Analyse belegt, dass die Öffnung von Supermarktparkplätzen und anderen gewerblichen Stellplätzen eine effektive Lösung sein kann, um die knappen städtischen Flächen sinnvoll zu nutzen. Dazu wurden vor allem Kunden- und Firmenparkplätze hervorgehoben, die tagsüber in Benutzung sind, aber abends oft leer stehen. Zu diesen Zeiten ist die Nachfrage nach Parkplätzen für private Autos besonders hoch, was häufig zu überfüllten Wohngebieten führt.
Eltner hebt zudem einen weiteren Vorteil hervor: „Viele Geschäfte bieten auf ihren Parkplätzen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge an. Wenn diese auch über Nacht genutzt werden könnten, würde die Verfügbarkeit von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur wachsen.“ Diese zusätzliche Nutzung könnte insbesondere den Nutzern von Elektroautos zugutekommen und sowohl den Kauf von Elektrofahrzeugen fördern als auch die Parkplatzsituation weiter entschärfen.
Digitale Lösungen für ein modernes Parksystem
Ein weiterer Aspekt des Vorschlags ist die Implementierung digitaler Lösungen. Ziel ist es, den neuen abendlichen Parkplatzbedarf über eine App zu verwalten. Diese App könnte es Anwohnern ermöglichen, ihre Stellplätze im Voraus zu buchen. Sensoren könnten außerdem registrieren, wenn ein Autofahrer seine Parkzeit überschreitet, um so eine optimale Nutzung der Flächen zu gewährleisten.
Die Planung dieses Projekts verdeutlicht, dass auch in Dortmund innovative Ansätze zur Lösung der bestehenden Verkehrsprobleme angestrebt werden. Durch eine nachhaltige Nutzung der oft ungenutzten Flächen in der Nacht könnte eine Win-win-Situation für Anwohner, Geschäfte und Elektroautofahrer geschaffen werden. Die Entscheidung über den Antrag steht jedoch noch aus, und es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Dortmund auf diesen modernen Vorschlag reagieren wird.
Die Resonanz auf diese Initiative könnte weitreichende Folgen für die zukünftige Parkplatzpolitik in Dortmund haben. Sollte das Konzept angenommen werden, könnte dies als Modell für andere Städte dienen, die ähnliche Herausforderungen im Bereich Parkraum zu bewältigen haben.
– NAG