Ein merkwürdiger Vorfall in der Regionalliga West sorgt derzeit für Aufmerksamkeit. SC Fortuna Köln hat seinen geplanten Match gegen Türkspor Dortmund am grünen Tisch gewonnen. Das Spiel, das für den kommenden Samstag, den 5. Oktober um 14 Uhr angesetzt war, wurde aufgrund von organisatorischen Schwierigkeiten des Gegners mit 2:0 gewertet. Mit diesem Sieg wird Fortuna Köln, zumindest vorübergehend, die Tabellenführung übernehmen, mit insgesamt 21 Punkten.
Der Samstag hätte für die Kölner eine Gelegenheit sein sollen, sich sportlich beweisen, jedoch kommt es nun anders. Bei Türkspor Dortmund bestehen Probleme, eine geeignete Spielstätte zu finden. „Wir sind traurig, dass das Spiel nicht stattfinden kann. Wir hätten uns dem sportlichen Wettkampf gerne gestellt“, sagte Niklas Müller, Geschäftsführer von Fortuna, am Mittwoch.
Probleme bei Türkspor Dortmund
Die Schwierigkeiten, die Türkspor Dortmund in die Bredouille gebracht haben, sind vielschichtig. Müller führte aus, dass Türkspor einen Heimrechttausch oder die Verlegung der Partie vorgeschlagen hatte, was jedoch aus verschiedenen Gründen nicht genehmigt werden konnte. Vor allem die drohenden „englischen Wochen“ aufgrund des bevorstehenden Mittelrhein-Pokals, der Ende Oktober beginnt, haben eine Rolle gespielt. Zudem kann das Südstadion aktuell nicht für einen Heimrechttausch genutzt werden, da der Zustand des Rasens zu wünschen übrig lässt und eine Ruhepause benötigt.
Ein weiterer Grund ist die Logistik: Bei einem kurzfristigen Wechsel wären Probleme mit Catering und Sicherheit zu erwarten gewesen, und auch die Ticketverkäufe wären durch die späte Ansetzung eingeschränkt. Diese Faktoren gaben den Kölner Verantwortlichen keinen Spielraum, um den Wünschen von Türkspor entgegenzukommen.
Türkspor hatte in den bisherigen vier Heimspielen dieser Saison, die allesamt in der IMS Arena in Velbert stattfanden, Schwierigkeiten. In dieser Saison musste der Verein von einer Heimniederlage zur nächsten taumeln. Laut „RevierSport“ sind die hohen Mietkosten von 20.000 Euro pro Partie für Türkspor ein schwerer finanzieller Stein, den es zu tragen gilt. Der Verein hat signalisiert, dass die Dauer dieser Mietverpflichtungen für sie nicht tragbar ist.
Angesichts dieser Umstände plant Türkspor nun, künftig im Ischelandstadion in Hagen zu spielen. Allerdings stehen die notwendigen Umbaumaßnahmen, die das Stadion tauglich für die Regionalliga machen sollten, noch nicht rechtzeitig für die nächste Partie zur Verfügung. Dies bringt weitere Unsicherheiten mit sich, da die Entscheidung für einen weiteren Standort oft von der finanziellen Belastung abhängt.
Die Situation ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Herausforderungen, denen Amateurvereine in der heutigen Zeit gegenüberstehen. Die finanziellen Bedingungen und die Logistik können selbst kleine Clubs dazu bringen, aus dem Wettbewerbsverhältnis herausgerissen zu werden. Auf der anderen Seite hat Fortuna Köln nun die Möglichkeit, sich auf die kommenden Spiele auszurichten und ihre momentane Favoritenrolle voll zu nutzen.
Diese Entwicklung hat eine gewisse Brisanz, da sie nicht nur für die unmittelbetroffenen Clubs, sondern auch für die gesamte Regionalliga West gewisse Auswirkungen haben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie Türkspor Dortmund sich weiterhin positionieren wird und ob der angestrebte Umzug nach Hagen zustande kommt. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.transfermarkt.de.