Karim Adeyemi, der talentierte Angreifer von Borussia Dortmund, sieht sich in der laufenden Saison 2024/25 einer intensiven Kritik ausgesetzt. Nach durchwachsenen Leistungen und einer besorgniserregenden Formkrise wird die Frage immer lauter, ob der BVB ihn tatsächlich im Kader behalten sollte. Vor allem das kürzliche Interesse von Juventus Turin, die für den 22-Jährigen bis zu 45 Millionen Euro Ablöse geboten haben, wirft einen Schatten auf seine sportliche Zukunft in Dortmund.
Der Saisonstart verlief für Adeyemi alles andere als vielversprechend. Im Auftaktspiel der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt, das Dortmund mit 2:0 gewann, konnte er auf dem Platz nicht überzeugen. Trainer Nuri Sahin setzte erneut auf ihn als Stoßstürmer, doch Adeyemi blieb blass und unsichtbar. Stattdessen glänzte der eingewechselte Jamie Gittens, der mit einem Doppelpack zum Matchwinner avancierte. Diese Situation wirft nicht nur Fragen zu Adeyemis Spielweise auf, sondern verstärkt auch die Diskussion über seine Position im Team. Wenn man nur als Ergänzungsspieler auf die Bank verbannt wird, ist es schwierig, Selbstvertrauen zu tanken.
Das angespannte Wettbieten um den Platz in der Offensive
Zusätzlich zu Gittens drängen auch die Neuzugänge Serhou Guirassy und Maximilian Beier auf Einsätze in der Startelf. Der Rückstand von Adeyemi auf die Konkurrenz könnte sich bald als ernsthaftes Problem herausstellen, wenn er nicht deutlich zulegt. Die zahlreichen Talente in der Offensive des BVB sind in der Lage, sowohl durch Geschwindigkeit als auch durch technische Finesse zu überzeugen – Eigenschaften, die Adeyemi derzeit abgehen.
Seine unnötigen Ballverluste und technischen Unzulänglichkeiten sorgen dafür, dass er im Aufbau nicht die gewünschte Unterstützung bietet. Trainer Sahin hatte betont, dass der junge Nationalspieler eine wichtige Rolle in seinen Plänen spiele, doch die Realität auf dem Platz spricht eine andere Sprache. Viele im Umfeld des BVB stellen sich die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, sich von Adeyemi zu trennen, während sein Marktwert noch hoch ist. Das Transferfenster in den europäischen Topligen ist bis zum 30. August geöffnet, und es ist ungewiss, ob Juventus weiterhin seine Fühler nach Adeyemi ausstreckt.
Die BVB-Verantwortlichen sehen sich nun einem Dilemma gegenüber: Sollten sie abermals an Adeyemi festhalten, obwohl sein Beitrag zum Team in der jüngeren Vergangenheit fraglich ist, oder wäre ein Verkauf der klügere Weg? Adeyemi hat noch einen Vertrag bis 2027, was ihm eine gewisse Sicherheit gibt. Gleichwohl ist anzumerken, dass die Gehaltstruktur im Klub rasch neu überdacht werden sollte, wenn die sportliche Leistung nicht mit den finanziellen Verpflichtungen übereinstimmt.
Ein möglicher Verkauf als Lösung?
Wirtschaftlich wäre ein Verkaufsabschluss sowohl für den Spieler als auch für den Verein eine sinnvolle Option. Borussia Dortmund könnte sich damit frisches Kapital in die Kassen spülen und gleichsam einen unzufriedenen Spieler aus dem Kader nehmen. Auf diese Weise könnte der Verein seine angestrebten sportlichen Ziele ohne unnötige Ablenkungen weiterverfolgen. Zudem wäre es nicht auszuschließen, dass Adeyemi selbst an einem Wechsel interessiert ist, um Spielpraxis zu sammeln und seine Karriere neu zu beleben.
Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die nächsten Tage entscheidend sein werden. Die BVB-Bosse sollten sich intensiv mit Adeyemis Zukunft auseinandersetzen und alle Optionen prüfen – ein Verkauf könnte nicht nur für Dortmund, sondern möglicherweise auch für Adeyemi der richtige Weg sein, um in seiner Karriere neuen Schwung zu gewinnen. Die Chancen könnten sich sowohl für den Spieler als auch für den Verein erheblich verändern, wenn dies schnell und strategisch angegangen wird.
Aktuelle Statistiken und Leistungsdaten
Die Leistungen von Karim Adeyemi in der aktuellen Bundesliga-Saison werfen einige Fragen zur Form und Verfassung des Spielers auf. In den ersten zwei Spielen der Saison 2024/25 konnte er nachweislich keine Torvorlage liefern und war geringfügig an den offensiven Aktionen des BVB beteiligt. Statistiken aus der Bundesliga zeigen, dass Adeyemi in den ersten Spielen der laufenden Saison nur 28% seiner Dribblings erfolgreich abschloss. Demgegenüber steht Jamie Gittens, der in nur 30 Minuten Spielzeit gegen Eintracht Frankfurt zwei Tore erzielte und damit zeigt, dass er das Vertrauen des Trainers mit Leistung rechtfertigen kann.
Eine genauere Betrachtung der Schuss- und Passgenauigkeit zeigt außerdem, dass Adeyemi in den ersten beiden Partien nur eine Passgenauigkeit von 67% hatte, während die durchschnittliche Passgenauigkeit in der Bundesliga bei 75% liegt. Solche Zahlen lassen Zweifel an seiner derzeitigen Form aufkommen und verdeutlichen, warum die Frage nach seiner Rolle im Team immer drängender wird.
Hintergründe zur Vertragslage und Marktwert
Karim Adeyemi hat noch einen Vertrag bis 2027 beim BVB, was ihn theoretisch zu einem wertvollen Vermögenswert für den Verein macht. Der Marktwert des Spielers wird aktuell auf rund 30 Millionen Euro geschätzt, was einen Rückgang im Vergleich zu seinem ursprünglichen Wert darstellt, der vor wenigen Monaten bei über 40 Millionen Euro lag. Diese Abnahme kann teilweise auf die schwachen Leistungen im letzten Jahr zurückgeführt werden, ergänzt durch den steigenden Wettbewerb innerhalb der Mannschaft, wie zum Beispiel durch die Neuzugänge Guirassy und Beier sowie den durch Gittens verstärkten Druck.
Das Überdenken einer Transferoption könnte für den BVB auch eine strategische Herangehensweise darstellen, um eine potenzielle Abwertung des Spielers durch weitere Leistungskrisen zu vermeiden. Zudem sind die finanziellen Rahmenbedingungen in der Bundesliga im Hinblick auf den FFP (Financial Fair Play) für Vereine wie den BVB von Bedeutung, um sowohl Einsparungen zu erzielen als auch in neue Talente zu investieren. Das Angebot von Juventus, bis zu 45 Millionen Euro zu zahlen, scheint im Kontext der Marke und der wachsenden Konkurrenz gerechtfertigt zu sein.
Vergleich mit ähnlichen Spielerpositionen in der Bundesliga
In der Bundesliga gab es in der Vergangenheit mehrere Fälle, in denen hochgelobte Talente aufgrund von Formkrisen und Konkurrenzdruck schnell aus den fokussierten Positionen verdrängt wurden. Ein Beispiel ist Julian Brandt, der in seinen ersten Jahren bei Bayer Leverkusen große Hoffnungen weckte, jedoch bei den letzten Stationen aufgrund von Formschwächen und Verletzungen zurückgesetzt wurde. Brandt musste lernen, seine Rolle im Team neu zu definieren, während die Konkurrenz im Kader wuchs.
Ein anderes Beispiel ist der ehemalige BVB-Spieler Christian Pulisic, dessen Wechsel zu Chelsea auch durch einen Gleichgewichtsakt zwischen Marktwert und sportlicher Leistung begründet wurde. Pulisic hatte anfangs eine vielversprechende Karriere, bekam jedoch weniger Spielzeit, als auch andere Flügelspieler im BVB-Kader stärkere Leistungen zeigten.
Im Vergleich zu diesen Beispielen steht Karim Adeyemi an einem entscheidenden Wendepunkt, an dem sich seine künftige Position bei Borussia Dortmund formen könnte. Die BVB-Verantwortlichen müssen die anstehenden Entscheidungen mit Blick auf vergangene Situationen und die derzeitige Kaderdynamik eingehend abwägen.
– NAG