Im Herzen von Dortmund, genauer gesagt im Gemeindehaus an der Ruinenstraße, wurde am 27. September ein besonderes Jubiläum gefeiert: Der Weltladen Aplerbeck blickt auf 45 Jahre seiner Tätigkeit zurück und würdigt gleichzeitig eine 30-jährige Kooperation mit der Kenianischen Hilfsorganisation Geno Community Development Initiative (GCDI). Diese NGO engagiert sich insbesondere in den Bereichen HIV-Prävention und Wasserversorgung, und ihre Partnerschaft mit der Evangelischen Georgs-Kirchengemeinde ist ein zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten.
Die Veranstaltung im Bistro Karibu zog zahlreiche Gäste an, die sich auf ein abwechslungsreiches Menü freuen durften. Die Auswahl, die das Team um Jens Vierling, der im Weltladen aktiv ist, zusammengestellt hat, reichte von einer herzhaften Möhren-, Süßkartoffel- und Kürbissuppe bis hin zu den Hauptgerichten „Rindsragout auf Provenzalische Art“ oder einem gesunden persischen Gemüsetopf. Dabei wurde den Gästen nicht nur ein leckeres, sondern auch ein faires Essen geboten: Der Bio-Reis stammte direkt aus dem Weltladen, der auf Fairtrade-Produkte spezialisiert ist.
Engagement für Gerechtigkeit und faire Handelspraktiken
Die Bedeutung von fair gehandelten Waren und sozialer Gerechtigkeit wird im Weltladen großgeschrieben. Jens Vierling erklärte, dass die Gerichte im Bistro Karibu „so weit wie es geht, fair trade zubereitet“ seien. Dies betrifft nicht nur die verwendeten Zutaten, sondern auch die allgemeinen Praktiken des Ladens. Die Snacks und Getränke, die dort angeboten werden, sind in der Regel aus nachhaltigen Quellen und unterstützen die gesunde Entwicklung lokaler Produzenten.
Die erwirtschafteten Gelder aus dem Verkauf der Speisen fließen direkt in die Projekte der Geno. Hierzu zählt insbesondere die finanzielle Unterstützung für HIV-Präventionsmaßnahmen in Kenia und innovative Methoden zur Wasserversorgung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem sogenannten „rainwater harvesting“, bei dem Regenwasser gesammelt und in Trinkwassertanks geleitet wird, um Schulen und Dörfer mit frischem Wasser zu versorgen. Diese Initiative hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern fördert auch die Geschlechtergerechtigkeit in den betroffenen Regionen.
Ein wichtiger Aspekt der Wasserversorgung ist die Einrichtung von Wasserstellen an den Häusern von Witwen. Dieser Ansatz bietet ihnen eine soziale Stellung und ermöglicht es ihnen, das gesammelte Wasser zu einem niedrigen Preis zu verkaufen, was zur finanziellen Unabhängigkeit führt. Besonders für Mädchen ist diese Maßnahme von Bedeutung, da sie nun weniger Zeit mit dem Wasserholen verbringen müssen und so Zugang zu mehr Schulunterricht erhalten.
Ein Blick in die Zukunft des Weltladens
Der Weltladen Aplerbeck geht mit frischem Wind in die kommenden Jahre. Jens Vierling hebt hervor, dass Fair Trade „etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat”, und diese Philosophie spiegelt sich sowohl in den Produkten als auch in den Aktivitäten wider. Neben Lebensmitteln werden auch viele Non-Food-Produkte aus fairem Handel angeboten, von handgemachten Schuhen bis hin zu kunsthandwerklichen Gegenständen. Die gesamte Verkaufsarbeit wird dabei von engagierten Ehrenamtlichen übernommen, die im Weltladen ihren Platz gefunden haben.
Um weiterhin breit gefächerte Angebote machen zu können und den Weltladen über die regulären Öffnungszeiten hinaus zu öffnen, hofft die Gemeinde auf weitere freiwillige Helfer. Ein besonderes Highlight steht bereits an: Im nächsten Jahr wird die langjährige Partnerschaft mit der Geno gewürdigt, die bereits 30 Jahre besteht. Diese Jubiläumsfeier wird eine weitere Gelegenheit sein, die Bedeutung von fairem Handel und sozialem Engagement zu betonen.
Das ehrgeizige Ziel der Gemeinde unter der Leitung des Bistro-Teams ist es, auch in Zukunft das Bewusstsein für die Auswirkungen von fairem Handel zu schärfen und gleichzeitig eine Plattform für die Präsentation von nachhaltigen und fairen Produkten zu bieten. So wird der Weltladen Aplerbeck auch weiterhin ein wichtiger Anlaufpunkt für all jene sein, die umweltbewusst und gerecht konsumieren möchten.