In den letzten Tagen vor dem Schließen des Transferfensters hat Borussia Dortmund einen bemerkenswerten Umbau innerhalb seines Kaders erlebt. Gleich mehrere vielversprechende Talente haben den Verein verlassen, darunter die jungen Spieler Paris Brunner und Youssoufa Moukoko, sowie der verliehene Soumaila Coulibaly. Diese Abgänge werfen die Frage auf: Steht der Club möglicherweise vor dem Verlust seines Rufes als Talentförderer?
Dortmunds Trainer, Nuri Sahin, hat sich zu den Teilabgängen geäußert und betont, dass der Verein trotz der Abgänge stets auf talentierte Spieler setzen möchte. Nach Aussage des 35-Jährigen hat Dortmund eine Geschichte der Talentförderung, die durch die Durchbrüche von Stars wie Jude Bellingham und Jadon Sancho belegt werden kann. „Ich habe hier schon sehr viele Talente durchstarten sehen“, sagte Sahin und unterstrich damit den Anspruch des Clubs, auch weiterhin junge Spieler zu entwickeln und ihnen Gelegenheiten zu bieten.
Erfahrung vs. Talent: Ein neuer Kurs?
Die jetzige Transfersituation zeigt jedoch einen klaren Trend: Dortmund scheint vermehrt auf erfahrene Spieler zu setzen, anstatt Talente zu halten oder zu fördern. Bei der letzten Partie gegen Eintracht Frankfurt dominierte eine Mannschaftsaufstellung, die eher auf Erfahrung abzielte. Mit Karim Adeyemi war der 22-Jährige der jüngste Spieler auf dem Feld. Verstärkungen wie Jamie Gittens, Maximilian Beier und Gio Reyna kamen erst später in die Partie und senkten somit den Altersdurchschnitt.
Nuri Sahin hat sich folglich nicht nur als Talententwickler positioniert, sondern sieht auch die Notwendigkeit, in dieser Saison leistungsfähige Spieler auf den Platz zu bringen, die sofortigen Einfluss haben können. „Wir geben den Spielern eine Bühne auf höchstem Niveau. Da gehören wir zu den führenden Vereinen“, erläuterte er weiter. Dies könnte darauf hindeuten, dass der BVB einen pragmatischeren Ansatz verfolgt, um in der kommenden Saison erfolgreich zu sein, und sich möglicherweise weiter von seinem ursprünglichen Modell der Talentförderung entfernt.
Im Hinblick auf die vorhergehende Saison, die für Borussia Dortmund enttäuschend verlief, ist der Druck groß. Die Fans und das Management erwarten einen klaren Kurs in Richtung Tabellenspitze. Dabei wird jeder Spieler, jung oder alt, als wichtig erachtet, um diesen Anspruch zu erfüllen und zu beweisen, dass der BVB noch immer konkurrenzfähig ist.
– NAG