Das Münsterland ist bekannt für seine gut ausgebauten Straßen und malerischen Routen, die viele Motorradfahrer anziehen. Doch trotz der vielen positiven Aspekte kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen Kradfahrer teilweise schwere Verletzungen oder sogar den Tod erleiden. Ein Grund dafür liegt in der Bauweise der Motorräder, die oft nicht sofort erkannt werden und deren hohe Beschleunigung von anderen Verkehrsteilnehmern unterschätzt wird.
Um die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern, haben die Polizeikräfte im Kreis Borken im Rahmen von Sonderkontrollen in den letzten Wochen wieder eingegriffen. An den zwei Kontrolltagen, dem 7. und 15. September, wurden zahlreiche Kradfahrer an Stellen kontrolliert, an denen das Risiko für Unfälle besonders hoch ist. Dabei überprüfte der Verkehrsdienst der KPB Borken gemeinsam mit der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz etwa 170 Motorradfahrer hinsichtlich ihrer Fahrtüchtigkeit und ihres Fahrzeugzustands.
Ergebnisse der Kontrollen
Die Kontrollen führten zu einigen ernsten Auffälligkeiten: Ein getuntes Kleinkraftrad wurde sichergestellt, und gegen den Fahrer sowie einen weiteren Kradfahrer wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil sie ohne gültige Fahrerlaubnis fuhren. In mehreren Fällen war die Betriebserlaubnis wegen technischer Veränderungen erloschen. Zudem musste ein Motorradfahrer aus den Niederlanden eine Blutprobe abgeben, da er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln fuhr. Ihm wurde die Weiterfahrt untersagt.
Doch nicht nur die Motorräder, auch die Geschwindigkeit der Fahrzeugführer wurde überprüft. Insgesamt waren 4516 Fahrzeuge im Visier der Polizei, davon überschritten 721, also rund 16 Prozent, die zulässige Geschwindigkeit. Von diesen Fahrern müssen 21 mit einem Fahrverbot rechnen. Die Polizei leitete in 216 Fällen Bußgeldverfahren ein, wobei unter diesen 116 Verstöße direkt Kradfahrern zugeordnet werden konnten.
Appell an Kradfahrer
Die Polizei weist darauf hin, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeiten eine der häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr sind. Motorradfahrer werden wiederholt aufgefordert, sich an die Verkehrsregeln zu halten, zum eigenen Schutz sowie zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer. Das Risiko, bei einem Motorradunfall schwer oder tödlich verletzt zu werden, ist wesentlich höher als bei einem Unfall mit einem Auto, das über eine schützende „Knautschzone“ verfügt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bekleidung der Fahrer. Sicherheitskleidung kann im entscheidenden Moment Leben retten, insbesondere wenn sie auch noch reflektierend ist, was die Sichtbarkeit erhöht. Technische Modifikationen und illegale Rennen werden von der Polizei konsequent verfolgt und entsprechend geahndet. Motorradfahrer sollten daher nicht nur auf ihr eigenes Verhalten achten, sondern auch die Einflüsse und das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer im Blick behalten.
Für weitere Informationen über die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen der Polizei im Münsterland können interessierte Leser hier mehr erfahren.