Borken

Pflegeplatz-Engpass im Kreis Borken: Herausforderungen bis 2039

Ab 2027 droht im Kreis Borken ein akuter Mangel an Pflegeplätzen, da die Zahl der Pflegebedürftigen aufgrund des schnellen Anstiegs älterer Menschen steigt, was am 3. September im Sozialausschuss thematisiert wird.

Der Kreis Borken blickt in die Zukunft und erkennt eine besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Pflege: Ab dem Jahr 2027 könnte es einen signifikanten Mangel an Pflegeplätzen geben. Diese Information wird am 3. September dem Sozialausschuss vorgelegt und basiert auf einer umfassenden Analyse, die die steigende Zahl älterer Menschen und den somit steigenden Bedarf an Pflegeplätzen berücksichtigt.

Die dritte Fortschreibung der Pflegebedarfsplanung stellt fest, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen, insbesondere in Vollzeitpflege, erheblich ansteigen wird. Bis 2039 wird ein Anstieg von 6.584 Pflegebedürftigen prognostiziert. Die aktuelle Schätzung geht von 3.256 Personen aus, die vollstationär betreut werden. Dieser Anstieg ist besonders auf die wachsende Zahl älterer Menschen zurückzuführen, die bis 2039 auf fast 29 Prozent der Bevölkerung ansteigen könnte.

Wachsende Nachfrage und Fachkräftemangel

Besonders dramatisch ist die Situation im Bereich der ambulanten Pflege. Aktuell gibt es etwa 8.900 Menschen, die ambulant versorgt werden. Diese Zahl könnte auf rund 12.100 steigen, was die Notwendigkeit weiterer Pflegeplätze in Wohngemeinschaften verdeutlicht. Die Analyse zeigt, dass der größte Bedarf an vollstationären Plätzen im Sozialbereich von Borken/Heiden/Raesfeld/Reken sowie in Ahaus und Vreden bestehen wird.

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Eine der größten Herausforderungen, die die Analyse aufzeigt, ist der damit verbundene Bedarf an Pflegepersonal. Für die Bereitstellung der benötigten Pflegeplätze bis 2039 werden voraussichtlich 1.567 Vollzeitäquivalente benötigen, davon 631 Fachkräfte. Dies führt zu der alarmierenden Erkenntnis, dass der Fachkräftemangel in der Region nicht einfach gelöst werden kann. Obwohl der Kreis bereits Schritte unternommen hat, um die Ausbildung und Rekrutierung von Pflegekräften zu fördern, sind die aktuellen Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichend, um den steigenden Bedarf zu decken.

Initiativen zur Verbesserung der Pflegesituation

In Reaktion auf die vorherrschenden Herausforderungen hat der Kreis Borken bereits ein „virtuelles Pflegezentrum“ ins Leben gerufen. Dieses zielt darauf ab, die Koordination der Pflegeberatung zu verbessern und die Gemeinschaft für das Thema Pflege zu sensibilisieren. In den bisherigen digitalen Vortragsreihen, die seit 2023 angeboten werden, wurde eine hohe Teilnehmerzahl von bis zu 140 Personen erreicht – ein klarer Indikator für das Interesse und die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen.

Die mittlerweile sieben Pflegeschulen im Kreis Borken sollen weiter vernetzt werden, um junge Menschen für Pflegeberufe zu begeistern. Die Initiativen, die auf eine Stärkung des Bereichs Kurzzeitpflege abzielen, sowie die Verfügbarkeit von Pflegebotschaftern könnten ebenfalls dazu beitragen, die Situation nachhaltig zu verbessern.

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Der bevorstehende Bericht des Pflegebedarfsplans wird als entscheidender Schritt für die zukünftige Pflegeplanung im Kreis Borken angesehen. Der Sozialausschuss und die „Kommunale Konferenz Alter und Pflege“ werden sich intensiv mit den ermittelten Zahlen auseinandersetzen. Es kommt darauf an, aus diesen Erkenntnissen Schlussfolgerungen zu ziehen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um den Herausforderungen der kommenden Jahre zu begegnen.

– NAG

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