Borken

Nachhaltige Ernährung: Veranstaltung zur solidarischen Landwirtschaft in Gescher

Am 3. September 2024 von 17 bis 19 Uhr findet auf dem Hof NaturOH in Gescher eine Veranstaltung zum Thema solidarische Landwirtschaft statt, bei der Klaus Strüber und Birgit Bartsch Einblicke in die Gewinnung regionaler Lebensmittel aus der Öko-Modellregion Münsterland geben und die Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaft für die Gemeinschaft erläutern; Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

In der idyllischen Region Münsterland findet am 3. September eine interessante Veranstaltung statt, die sich mit den Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft beschäftigt. Im Fokus der Veranstaltung steht, wie frische, regionale Lebensmittel aus der Öko-Modellregion Münsterland in die Küchen der Menschen gelangen können. Dies geschieht auf dem Hof NaturOH in Gescher, wo von 17 bis 19 Uhr Klaus Strüber, ein Experte in diesem Bereich, die Grundlagen der solidarischen Landwirtschaft (kurz: Solawi) vorstellen wird.

Die solidarische Landwirtschaft ist ein Konzept, das darauf abzielt, eine engere Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern zu schaffen. Durch diese Form der Landwirtschaft erwerben Verbraucher im Vorfeld Anteile an einer Ernte und unterstützen damit die Betriebe direkt. Dadurch wird nicht nur die wirtschaftliche Sicherheit der Landwirtschaft erhöht, sondern auch ein Bewusstsein für saisonale und regionale Produkte gefördert.

Einblicke in die Neugründung einer Solawi

Zusätzlich zu Strüpers Informationen wird die Hofbesitzerin Birgit Bartsch den Teilnehmern verraten, wie eine Neugründung einer Solawi auf ihrem Betrieb realisiert werden könnte. Diese praktischen Einblicke sind besonders wertvoll für Interessierte, die etwas über die Organisation und die Abläufe einer solchen Landwirtschaft erfahren möchten.

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Juliane Rabe, die Projektleiterin der Öko-Modellregion Münsterland, lädt ausdrücklich alle Interessierten zu dieser Veranstaltung ein. „Lebensmittel verlieren ihren Preis und bekommen ihren Wert zurück – was hinter diesem Motto des Abends steckt, erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort“, sagt sie. Dies unterstreicht die Bedeutung der Wertschätzung von Lebensmitteln in einer Zeit, in der viele Menschen sich zunehmend für nachhaltige und ökologische Produkte entscheiden.

Das Treffen auf dem Hof NaturOH, Harwick 89 in Gescher, ist kostenlos und steht allen offen, die sich für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Produkte interessieren. Um an der Veranstaltung teilzunehmen, wird um eine Anmeldung per E-Mail an info@klaus-strueber.de bis zum 2. September gebeten.

Diese Veranstaltung ist Teil des Absatzförderungsprojektes „(Ernährungs-)Zukunft NRW: RegionalÖkologisch“, das von der Landesregierung Ökologischer Landbau Nordrhein-Westfalen e.V. unter dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Das Projekt zielt darauf ab, die regionalen Strukturen des ökologischen Landbaus zu stärken und das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung zu erhöhen.

Im Kontext dieser Veranstaltung wird deutlich, wie wichtig die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Verbraucher ist. Durch Initiativen wie die solidarische Landwirtschaft wird nicht nur die wirtschaftliche Situation der Landwirte verbessert, sondern auch ein Bewusstsein für den Ursprung der Lebensmittel gefördert. Dies könnte langfristig dazu beitragen, nachhaltige Konsumverhalten in der Bevölkerung zu verankern.

Einladung zur aktiven Teilnahme

Für alle, die an nachhaltigem Konsum und der Förderung lokaler Landwirtschaft interessiert sind, ist die Veranstaltung am 3. September ein guter Ausgangspunkt. Die überregionale Bekanntheit der Öko-Modellregion Münsterland könnte dafür sorgen, dass solche Konzepte auch in anderen Regionen Nachahmer finden. Es ist klar, dass die Unterstützung von regionalen Produzenten nicht nur ökologische Vorteile hat, sondern auch eine engere Gemeinschaft fördert.

Wer mehr über die Öko-Modellregion Münsterland erfahren möchte, findet weiterführende Informationen auf der Webseite www.ömr.de. Die Initiative dieser Veranstaltung zeigt ein wachsendes Interesse und Engagement für die Themen Umwelt und Regionalität. Mit einem klaren Fokus auf die Rückgewinnung des Wertes von Lebensmitteln wird die Veranstaltung in Gescher sicherlich viele Anregungen und Denkanstöße für die Teilnehmer bereithalten.

Für Rückfragen und weitere Informationen steht Christoph Schwartländer zur Verfügung. Interessierte können ihn unter presse@muensterland.com oder telefonisch unter 02571 94 93 76 erreichen. Die Organisation zeigt sich aktiv in der Förderung nachhaltiger Praktiken und lädt ein, zusammen an einer nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten.

Hintergrund zur solidarischen Landwirtschaft

Die solidarische Landwirtschaft (Solawi) ist ein Konzept, das aus der Idee entstanden ist, kleine Landwirtschaftsbetriebe und die Verbraucher direkt zu vernetzen. In dieser Form der Landwirtschaft kaufen die Mitglieder im Voraus Anteile an der Ernte eines bestimmten Betriebs. Diese Anteile können in Form von Gemüse- und Obstkisten, Fleisch oder anderen Produkten angeboten werden. Dieses Modell ermöglicht eine gerechtere Verteilung der Einkommen, da die Landwirte Planbarkeit und finanzielle Sicherheit erhalten, während die Verbraucher frische, saisonale und regional produzierte Lebensmittel beziehen.

In Deutschland hat das Solawi-Modell in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Laut einem Bericht von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gab es 2022 rund 150 aktive Solawi-Projekte in Deutschland, die stetig wachsen. Diese Bewegung fördert nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch ein umweltbewusstes Konsumverhalten, da die Mitglieder dazu ermutigt werden, saisonale Produkte zu verwenden und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das Interesse an regionaler und ökologischer Lebensmittelproduktion hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch politische und wirtschaftliche Dimensionen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat verschiedene Förderprogramme ins Leben gerufen, um nachhaltige Landwirtschaft und regionale Erzeugnisse zu stärken. Dazu gehört auch das Absatzförderungsprojekt „(Ernährungs-)Zukunft NRW: RegionalÖkologisch“, das nicht nur die ökologischen Standards erhöhen, sondern auch landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich unterstützen soll.

Ein weiterer Aspekt, der die Bedeutung dieses Themas unterstreicht, ist der Trend zur Urbanisierung. Immer mehr Menschen ziehen in städtische Gebiete, wodurch der Bedarf an regionalen Lebensmitteln steigt. Die Zusammenarbeit zwischen Städten, Landwirten und Verbrauchern kann helfen, die Versorgung mit frischen, gesunden Lebensmitteln sicherzustellen und gleichzeitig die lokale Landschaft zu bewahren. Das Münsterland hat sich hier als Vorreiter etabliert, indem es nachhaltige Projekte und Initiativen zur Förderung der regionalen Landwirtschaft ins Leben ruft.

Einfluss auf die lokale Gemeinschaft

Die Etablierung von Solawi-Projekten hat auch weitreichende soziale Auswirkungen innerhalb der Gemeinschaften. Es fördert nicht nur das Bewusstsein für gesunde Ernährung und nachhaltige Praktiken, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in der Nachbarschaft. Durch gemeinsame Erntefeste, Workshops und regelmäßige Treffen zwischen Mitgliedern und Landwirten wird eine Verbindung geschaffen, die über den bloßen Kauf von Lebensmitteln hinausgeht. Die Menschen kommen zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Förderung von Biodiversität und die Erhaltung traditioneller Anbaumethoden. Viele Solawi-Projekte legen großen Wert auf den Anbau von Sorten, die nicht nur ökologisch, sondern auch kulturell wertvoll sind. Dies trägt zur Erhaltung der regionalen Pflanzenvielfalt und der damit verbundenen traditionellen Landwirtschaftsmethoden bei.

Insgesamt zeigen die Initiativen im Münsterland, wie durch solidarische Landwirtschaft eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebensmittelversorgung in ländlichen Regionen ermöglicht werden kann.

– NAG

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