Bonn/Bad Honnef – Ein Aufschrei der Verkehrsplaner! Über 80 Experten, Politiker und Vertreter aus der Region versammelten sich am Donnerstag, dem 28. November, auf einer hochkarätigen Fachtagung des ADFC Bonn/Rhein-Sieg. Die drängenden Verkehrsprobleme in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis standen im Mittelpunkt, und die Anmeldungen zeigen das immense Bedürfnis nach Lösungen. Gerd Billen, der verkehrspolitische Sprecher des ADFC, betont: „Wir wollen die verschiedenen Akteure vernetzen, auch über die Grenzen hinweg!“
Am Vormittag präsentierten Forscher und Verkehrsexperten innovative Konzepte aus anderen Städten, die eine Mobilitätswende ohne Diskriminierung einzelner Gruppen anstreben. Sven Habedank, Mobilitätsmanager des Rhein-Sieg-Kreises, berichtete über die Herausforderungen, Fahrradförderung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Bürgermeister Otto Neuhoff von Bad Honnef stellte die jüngsten Verbesserungen für den Radverkehr vor, während Michael Adler von der Agentur tippingpoints Strategien zur Konfliktvermeidung zwischen Verkehrsteilnehmern präsentierte. Die Botschaft war klar: Es gibt noch viel zu tun!
Konkrete Maßnahmen im Fokus
Am Nachmittag wurden in offenen Gesprächsrunden konkrete Vorhaben diskutiert. Tagungsleiterin Julia Dick vom ADFC-Kreisverband erklärte, dass der Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Verbänden entscheidend sei, um konstruktive Lösungen zu finden. Diese Fachtagung markiert den Start des neuen ADFC-Projektes „Radverkehr als Schlüsselfaktor für Region, Klimaschutz und Bürgereinbindung“, das die Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stadt Bonn erhält. Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs bis 2035 auf 25 % zu steigern und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern.
Die drei Hauptziele des Projekts sind klar umrissen: die Verlagerung der Pendlerverkehre auf umweltfreundliche Verkehrsmittel, ein Beitrag zur Klimaneutralität in Bonn und eine bessere Einbeziehung der Bürger. Gerd Billen hebt hervor, dass die zahlreichen Konflikte zwischen verschiedenen Interessengruppen in der Vergangenheit zeigen, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen ist. „Wir wollen mit neuen Kommunikationsformaten einen besseren Austausch ermöglichen“, so Julia Dick. Die Zukunft des Radverkehrs in der Region steht auf der Kippe – und die Zeit drängt!