Fesselnde Ausstellung über Abhängigkeiten! In der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) hat die multimediale Ausstellung „Verstrickt und verwoben: Texturen der Abhängigkeit“ ihre Pforten geöffnet und ist bis zum 20. Dezember zu sehen! Unter der Schirmherrschaft des Exzellenzclusters Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS) wird ein großes Quilt präsentiert, das als Herzstück der Schau fungiert und die komplexen Geschichten und Verflechtungen hinter einem der ältesten Kulturgüter der Menschheit beleuchtet.
Diese einzigartige Ausstellung geht den Fragen nach: Welche geheimen Geschichten erzählen uns Textilien wie grobe Leinen- oder feine Seidenstoffe? Wie sind soziale Hierarchien und Abhängigkeiten, die von Sklaverei bis hin zu heutiger Fabrikarbeit im Globalen Süden reichen, mit der Herstellung und Nutzung von Stoffen verknüpft? Besucher können sich auf eine spannende Entdeckungsreise begeben, die von antikem Griechenland bis zur transatlantischen Sklaverei reicht und durch „augmented reality“-Stationen bereichert wird, die tiefere Einblicke in die koloniale Indigo-Gewinnung gewähren.
Ein multimediales Erlebnis
Die Ausstellung nutzt das Konzept der „Quilt-Erzählung“, inspiriert von afroamerikanischen Schriftstellerinnen wie Alice Walker. Hierbei werden kleine Stoffstücke zusammengefügt, die für Personen oder Ereignisse stehen und kunstvolle Muster bilden. Die Ausstellung regt zum Nachdenken an und stellt Verbindungen zwischen verschiedenen Exponaten und ihren Themen her. So wird unter anderem der Zusammenhang zwischen Kleidung und sozialen Gruppen im antiken Griechenland sowie die Geschichte des Dirndls im Kontext transatlantischer Sklaverei aufgezeigt.
Der Zutritt zur Ausstellung ist frei! Die Besucher haben die Möglichkeit, sich nicht nur in der ULB, sondern auch über ein digitales Ausstellungsportal zu informieren. Diese spannende Kooperation zwischen dem Bonn Center for Dependency and Slavery Studies, dem Bonn Center for Digital Humanities und der ULB bringt ein faszinierendes Thema auf die Agenda und schafft neue Perspektiven auf Abhängigkeiten in der Geschichte.