Kiew – Während des Gipfels der sogenannten Krim-Plattform hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut klargestellt, dass die Ukraine nicht bereit ist, die unter russischer Kontrolle stehende Krim abzutreten. „Die Ukraine handelt nicht mit ihrem Land und lässt ihre Leute nicht im Stich,“ betonte Selenskyj. Dieser Satz spiegelt nicht nur die Entschlossenheit der ukrainischen Führung wider, sondern auch die Moral, die das Land in dieser kritischen Zeit prägt. Gleichzeitig forderte er Unterstützung bei der Rückholung ukrainischer Bürger, die in russischer Gefangenschaft sind.
Ein zentraler Punkt in Selenskyjs Ansprache war die besondere Stellung der Krimtataren, einer muslimischen Minderheit, die laut ihm besonders unter der Verfolgung durch die russischen Behörden leidet. Er rief die muslimisch geprägten Nachbarländer, darunter die Türkei und Aserbaidschan, dazu auf, Druck auf Russland auszuüben, um die Lage der Krimtataren zu verbessern. Dieses Anliegen ist für Selenskyj von hoher Bedeutung, da es die humanitäre Dimension des Konflikts unterstreicht.
Teilnehmer des Gipfels
Am Gipfeltreffen in Kiew nahmen über 60 Vertreter internationaler Staaten teil. Zu den prominenten Gästen gehörten unter anderem der litauische Präsident Gitanas Nauseda, der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic sowie der lettische Regierungschef Evika Silina. Auch der tschechische Senatspräsident Milos Vystrcil und der moldauische Parlamentspräsident Igor Grosu waren anwesend. US-Außenminister Antony Blinken und der britische Außenminister David Lammy besuchten den Gipfel ebenfalls persönlich, während viele andere Redner ihre Beiträge via Videoübertragung einreichten.
Die Krim ist seit 2014 unter russischer Kontrolle, nachdem Moskau die Halbinsel annektiert hat. In Reaktion auf diese Aggression hat die ukrainische Regierung im Jahr 2021 die Krim-Plattform ins Leben gerufen, um internationale Aufmerksamkeit auf die besetzte Region zu lenken. Der Konflikt eskalierte 2022, als Russland einen umfassenden Angriff auf die Ukraine startete. Derzeit sind schätzungsweise 20 Prozent des ukrainischen Territoriums unter russischer Kontrolle. Neben der Krim erhebt Russland zudem Ansprüche auf vier weitere Regionen im Süden und Osten der Ukraine. Kiew hat als Minimalkriterium die Wiederherstellung der Grenzen von 1991 festgelegt, was die Rückkehr aller besetzten Gebiete einschließt.
Die Diskussionen und Resolutionen aus diesem Gipfel sind von großer strategischer Bedeutung für die Ukraine. Die internationale Unterstützung, insbesondere von muslimischen Nachbarn, könnte als Hebel dienen, um den Druck auf Russland zu erhöhen und eine humanitäre Lösung für die Krimtataren und andere betroffene Gruppen zu finden. Die geopolitischen Spannungen bleiben hoch, und der Konflikt betreffen nicht nur die Ukraine, sondern auch die Stabilität der gesamten Region.